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Filmstadt Wien |
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Sascha Film - Wien Film -
Belvedere Film - Austria Film |
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... zur Geschichte des österreichischen Films |
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(ehemaliger Inhalt von
wien-vienna.at) |
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Filmatelier von "Sascha" Kolowrat.
Um 1920
© Filmarchiv Austria -
www.filmarchiv.at |
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Ab 27. 3. 1896 wurden Aufnahmen der Brüder Lumière in
Wien vorgeführt, zunächst in der franz. Botschaft, dann öffentl. in Wien
1, Kärntner Str. 45. Die kurzen Dokumentarfilme von ein paar Minuten
Länge erweckten nicht nur Aufmerksamkeit beim zahlenden Publikum
(darunter am 17. 4. 1896 auch Ks. Franz Joseph), sondern animierten auch
ö. Experimentier- freudige zur Stummfilmproduktion als neuer Kunst.
Zunächst wurden ausländ. F. von Wanderkinos (darunter J. Agostini, J.
Bläser, L. u. A. Geni, K. Lifka) und einigen ständigen Kinos (1903 gab
es 3 in Wien) präsentiert; 1908 gilt als Geburtsjahr des ö. Spielfilms,
als der Fotograf A. Kolm gem. mit dem Schauspieler H. Hanus den nicht
mehr erhaltenen Streifen "Von Stufe zu Stufe" hergestellt haben soll.
Die von Kolm 1910 gegr. "Erste Ö. Kinofilm-Ind." (später "Wr.
Kunstfilm-Ind. Ges. m. b. H.") drehte den ersten ö. Dokumentarfilm, die
erste ö. Wochenschau sowie Spielfilme (u. a. "Die Ahnfrau", 1910; "Der
Müller und sein Kind", 1911). Stars des Stummfilms waren C. Cartellieri,
L. Haid, A. Milety u. M. Sonja. |
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Laaer Berg; Kulissenaufbau für den Film
"Sodom und Gomorrha" 1922.
©
ÖNB Bildarchiv und Grafiksammlung |
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Der bekannteste Filmpionier war der böhm. Adelige
A. Kolowrat-Krakowsky (Bild links), der 1913 mit seiner
"Sascha-Film" in Wien den ersten Großfilm, "Der Millionenonkel" mit
Alexander Girardi (Regie: H. Marischka), produzierte. 1916 ließ er
in Wien-Sievering das erste Großatelier erbauen. In seiner Ära kamen
u. a. F. Freisler, K. Hartl, W. Reisch und G. Ucicky zum F.
Inspiriert durch C. B. de Milles Arbeiten in den USA begann Kolowrat
in den 20er Jahren mit einigen Monumentalprojekten, u. a. "Sodom und
Gomorrha" (1922) und "Die Sklavenkönigin" (1924), Regie führte
jeweils M. Kertesz (Michael Curtiz). |
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Szenenbild aus "Die Sklavenkönigin"
von 1924.
© Filmarchiv Austria -
www.filmarchiv.at |
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Die Sascha-F. bemühte sich um Absatzmärkte in den
USA und den Gebieten der ehem. ö.-ungar. Monarchie (Bosna in
Belgrad, Radius in Budapest, Petef in Warschau, Slavia in Prag,
Doria in Bukarest). Durch die Übernahme einer Vertretung der
Paramount in Ö. 1918 bildeten sich die ersten Berufsvereinigungen
(Regisseure, Operateure, Darsteller). 1919 wurde die Vita-Film-AG
gegründet, im selben Jahr begann der Bau der Rosenhügel-Studios,
1922 entstanden neue Ateliers (Listo F.-Atelier, Schönbrunner
Atelier, Astoria, Dreamland Atelier). |
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Hohe Warte 8, Gelände der Döblinger
Filmfabrik "Dreamland".
Schrebergärten im Vordergrund; um 1925.
©
ÖNB Bildarchiv und Grafiksammlung |
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1923 verhinderte die Inflation den Absatz der F.,
die Vita-F. musste schließen. Der Überflutung des Markts mit ausländ.
F. (1925 waren es 1200) wurde mit einer Kontingentierung (1926)
entgegengetreten. 1925 geriet die F.-Ind. in eine schwere Krise, die
durch die Etablierung des Ton-F. zunächst noch verschärft wurde. Im
Juni 1928 wurden in der Wr. Urania erste Kurztonfilme
dokumentarischen Inhalts vorgeführt, ein Jahr später hatte am 23.
August in Graz die erste ö. Tonfilmproduktion Premiere ("G´schichten
aus der Stmk." von H. O. Löwenstein). |
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Szenenbild aus "Bel Ami" von 1934.
Olga Tschechowa, Hilde Hildebrand, Willi Forst.
© Filmarchiv Austria -
www.filmarchiv.at |
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Um die Produktion von Ton-F. durchzuführen, liierte
sich die Sascha 1930 mit der Tobis zur Sascha-Tobis-F. 1933 prägte
W. Forst mit "Leise flehen meine Lieder" einen neuen Stil, den Wr.
Musik-F., der dem Ton-F. zur Hochblüte verhalf ("Maskerade", 1934; "Bel
Ami", 1939; "Operette", 1940 u. v. a). 1934 wurde die
Kontingentierung neu geregelt, danach mussten die
Tobis-Sascha-Wochenschau und ö. Kultur-F. obligatorisch gezeigt
werden. Die eigenständige ö. F.-Produktion fand im März 1938 durch
den Anschluss ein Ende. |
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Rosenhügel-Filmatelier, Flugbild von
Westsüdwesten; 1930.
©
ÖNB Bildarchiv und Grafiksammlung |
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Von den Höhepunkten der Stummfilmära bis in die
60er Jahre (z. T. auch danach) setzte der ö. F. immer wieder auf den
Ausstattungs-F., bei dem Architekten wie A. Berger, J. v. Borsody,
F. Jüptner-Jonstorff, H. Ledersteger und W. Schlichting sowie
Kostümbildner wie F. Adlmüller, L. Bei, C. Flemming, Gerdago, L.
Hofer und E. Kniepert in einer Mischung aus hist. Genauigkeit und
phantasievoller Überzeichnung vergangene Epochen zitierten, Akzente
in der zeitgenöss. Mode setzten oder deren Trends miteinbezogen. |
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Film- und Presseleute im Sieveringer
Atelier. Nach Abschluss der Dreharbeiten
zum Film "Ölrausch" gemütliches Beisammensein beim Heurigen:
Viktor de Kowa, E.W. Emo, Theo Lingen und Henny Porten beim Wein; 1938.
©
ÖNB Bildarchiv und Grafiksammlung |
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Aufgrund der polit. Veränderungen in Deutschland
und Ö. in den 30er Jahren, in geringerem Maß auch aus
Karrieregründen gingen viele ö. Filmschaffende in die Emigration,
etwa die Regisseure P. Czinner, F. Lang, O. Preminger, J. v.
Sternberg, E. v. Stroheim, W. Reisch, B. Wilder und F. Zinnemann
oder die Schauspieler L. Askin, O. Homolka, P. Lorre, C. Mayer, L.
Rainer und A. Wohlbrück, der Cartoonist M. Fleischer sowie die
Musiker E. W. Korngold, M. Steiner und R. Stolz. |
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Übersicht über die Neubauten am
Rosenhügel; 1939.
©
ÖNB Bildarchiv und Grafiksammlung |
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Rosenhügel-Studio. Der modern
ausgestattete Schminkraum im Atelier Rosenhügel; 1939.
©
ÖNB Bildarchiv und Grafiksammlung |
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Aus unterschiedl. Motiven kehrten zahlr. Emigranten
nicht mehr nach Ö. zurück. Die ö. Ateliers wurden in der neugegr.
Wien-Film zusammengefasst, die zu einer der produktivsten F.-Firmen
des Dritten Reichs wurde. Ö. Themen dominierten, die Handlung
spielte zumeist in der Vergangenheit ("Unsterblicher Walzer", 1939;
"Brüderlein fein"; "Wen die Götter lieben"; "Wiener Blut", 1942). |
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Dreharbeiten "Der Postmeister" der
Wien-Film.
Regisseur Ucicky, rechts mit Hilde Krahl;1939.
©
ÖNB Bildarchiv und Grafiksammlung |
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Mit der alliierten Besetzung Ö. 1945 wurden die Ateliers
beschlagnahmt. 1946 markierte den Neubeginn der ö. Filmindustrie.
Die F. bis zum Ende des 2. Weltkriegs waren häufig von Stars wie H.
Moser, A. und P. Hörbiger, P. Wessely, H. Holt u. a. getragen und
thematisierten zwischenmenschl. Beziehungen und liebenswerte
Exzentriker meist in heiterer Form aus dem Blickwinkel der bürgerl.
Welt (nicht selten vergangener Epochen). Die Nachkriegszeit setzte
diese Tradition zunächst fort. |
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Film "Der Engel mit der Posaune".
Dreharbeiten in der Freudenau.
Oskar Werner (links) mit Kollegen und Freunden; 1947.
©
ÖNB Bildarchiv und Grafiksammlung |
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Film "Der Engel mit der Posaune".
Dreharbeiten in der Freudenau.
Der Kameramann Günther Anders bei der Arbeit; 1947.
©
ÖNB Bildarchiv und Grafiksammlung |
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Neben einer ausgeprägten Welle von Heimatfilmen,
die vom Wald- und Berggenre ("Echo der Berge - Der Förster vom
Silberwald;", 1954) bis zu hist. Themen in operettenhaftem Schema
(E. Marischkas "Sissi-Trilogie", 1955-57 mit R. Schneider und
weitere k. u. k.-Filme) reichten, behandelte man auch die aktuelle
Zeitsituation, von einer Aufarbeitung der jüngsten Vergangenheit
("Der Engel mit der Posaune", 1948, Regie: K. Hartl; "Der letzte
Akt", 1955, Regie: G. W. Pabst) bis hin zu neuen soz. Problemen
unterschiedlichster Art ("Wienerinnen", 1952; "Flucht ins Schilf",
1953, beide unter der Regie von K. Steinwendner; "Moos auf den
Steinen", 1968, Regie: G. Lhotsky). |
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Carol Reed, (Kniestück stehend, halb
links; in Mantel, mit dunklem Schal; Linke in
Manteltasche) zusammen mit zwei Männern (beide in Mänteln, mit Hüten) im
Gespräch
'während der Dreharbeiten zu dem Film "Der Dritte Mann" in Wien; 1948.
©
ÖNB Bildarchiv und Grafiksammlung |
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Carol Reed, (: ganze Figur stehend,
Linksprofil; in Mantel) zusammen mit
Trevor Howard (: ganze Figur stehend, fast en face; in offenem Mantel mit
Mütze)
und Bernard Lee (: ganze Figur stehend, fliehendes Linksprofil; in
Militäruniform,
mit Mütze; Linke in Hosentasche), dem BBC-Reporter Patrick Smith, Patrick
anlässlich der Dreharbeiten zu dem Film 'Der Dritte Mann' in einem
Kanalschacht
unter dem Friedrichsplatz in Wien ein Interview gebend.; 1948.
©
ÖNB Bildarchiv und Grafiksammlung |
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Eine Reihe von F.-Preisen wurde geschaffen, u. a.
der "Sascha-Pokal" für Spielfilme, der Kulturfilmpreis für
Dokumentar-F., weiters Prämiierungen für Werbe-F. und die "Goldene
Feder" (ab 1954, ein Kritikerpreis an den Regisseur des "F. des
Jahres"). Die Interessen- und Berufsvertretungen wurden neugeordnet,
der Unterrichts-F. wurde ins Leben gerufen. |
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John Huston und Montgomery Clift während
der Dreharbeiten zu "Freud", Wien, 1961.
©
ÖNB Bildarchiv und Grafiksammlung |
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"Der Engel mit der Posauner" 1948
"Wienerinnen" 1952 |
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Die Filmkrise in den 60er Jahren versuchte man in
Ö. durch die Gründung der Stadthallen-Produktionsges. auszugleichen,
der Versuch begann 1961, endete 1966 und brachte unterschiedlichste
Produktionen hervor, u. a. "Unsere tollen Tanten" (1961), "Der
letzte Ritt nach Santa Cruz" (1964) und "Der Kongreß amüsiert sich"
(1966). Nach 1968 setzte in der ö. F.-Geschichte eine vielseitige
und uneinheitl. Entwicklung ein. |
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Neben F. Antels kommerziellen und populären
Unterhaltungs-F. (z. B. seine "Wirtinnen"-Serie in den 60er und 70er
Jahren) etablierten sich zwar bis in die 90er Jahre ö. Regisseure
(u. a. "Kassbach", 1979, Regie: P. Patzak; "Der 7. Kontinent", 1979,
Regie: M. Haneke; "Der Schüler Gerber", 1981, Regie: W. Glück;
"Müllers Büro", 1986, Regie: N. List; "Weiningers Nacht", 1990,
Regie: P. Manker; "Indien", 1993, R: P. Harather; "Exit II", 1995,
F. Novotny), von einem spezifisch ö. F. kann aber nicht gesprochen
werden. Von den ö. F.-Schauspielern erreichten in den letzten Jahren
K. M. Brandauer und A. Schwarzenegger größte internat. Bekanntheit. |
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(Text auszugsweise: aeiou - das
kulturinformationssystem des bm:bwk) |
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Sascha
Film |
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Szenenbild aus "Maskerade" mit
Willi Forst von 1934. © Filmarchiv Austria -
www.filmarchiv.at |
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Sascha-Film, gegr. 1910 von A. Graf
Kolowrat-Krakowsky, 1916 Fusion mit O. Meßter. Produzierte
Kriegswochenschauberichte und errichtete ein Atelier in
Wien-Sievering. In den 20er Jahren produzierte die S.-F.
Monumentalstummfilme, u. a. "Sodom und Gomorrha" (1922) und "Die
Sklavenkönigin" (1924). Nach dem Tod von Kolowrat-Krakowksy 1927 und
einer schwierigen Phase wurde 1932 das Atelier in Sievering in ein
Tonfilmstudio umgebaut, 1933 wurden die Ateliers auf dem Rosenhügel
dazugekauft. 1934 beteiligte sich das Tobis-Tonbild-Syndikat
(Berlin) an der S.-F. Der letzte große Filmerfolg war "Maskerade"
(1934). 1938 wurde die S.-F. in die Wien-Film umgewandelt. |
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Wien Film |
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Szenenbild aus "1. April 2000" von
1952. © Filmarchiv Austria -
www.filmarchiv.at |
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Wien-Film, 1938 aus der Umwandlung der
Tobis-Sascha-Filmind. (A. Kolowrat-Krakowsky) hervorgegangene, während
der ersten Kriegsjahre äußerst erfolgreiche Produktionsfirma für
Spielfilme und Kulturfilme. Gedreht wurden u. a. die Filme "Anton der
Letzte" (1939), "Operette" (1940), "Der Postmeister" (1940) und
"Schrammeln" (1944). 1943/44 erlangte die W.-F. das bis dahin der Ufa
vorbehaltene Vorrecht für Farbfilmarbeiten. Nach Kriegsende wurden von
der W.-F. weiterhin Kultur- und Spielfilme produziert ("Wr. Mädeln",
1949; "1. April 2000", 1952; "Hannerl", 1952). |
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Filmplakate "Wiener
Mädeln“ (1949).
Quelle:
Wikimedia Commons - Lizenz (CC-BY-SA 3.0) |
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Nach dem Staatsvertrag 1955 ging die W.-F. in
Bundesbesitz über. Die Eigenproduktionen entwickelten sich immer mehr zu
Verlustgeschäften, die Vermietung der Ateliers auf dem Rosenhügel für
ausländ. Produktionen (u. a. an die Disney-Corporation) brachte keine
ausreichenden Einnahmen. 1985 wurde die W.-F. als staatl. Ges.
aufgelöst, erhalten blieb nur eine Firma zur Bewahrung früherer
Produktionen. |
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Belvedere
Film |
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"Märchen vom Glück“ (1949)
Quelle: www.belvederefilm.com |
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Die Belvedere-Film war eine 1946 gegründete Wiener
Filmproduktionsgesellschaft. Gründer waren der erfahrene 57-jährige
Filmschaffende Emmerich Hanus und die damals 22-jährige Opernsängerin und
Schauspielerin Elfi von Dassanowsky, sowie der formale Geschäftsführer
August Diglas, sowie weitere Kollegen als Geldgeber. Vor dem Zweiten
Weltkrieg gab es eine gleichnamige, nur kurz existente,
Filmproduktionsgesellschaft des Grafen Czernin. Das Unternehmen wurde 1999
mit Sitz in Wien und Los Angeles als Produzent von unabhängigen Kurz- und
Spielfilmen, vielfach mit österreichischen Themen, wieder gegründet. Als
Mitgründerin fungierte erneut Elfi von Dassanowsky, dieses mal jedoch
gemeinsam mit ihrem Sohn Robert Dassanowsky. Wie Emmerich Hanus wollte auch
Elfi von Dassanowsky mehr als nur einzelne unabhängige Filme, oder Filme in
Zusammenarbeit mit verschiedenen Alliierten-Mächten, die im besetzten
Nachkriegswien die Kontrolle über die größeren Produktionsstudios ausübten,
machen. Hanus wollte eine neue Tradition von schauspielerischem und
technischem Talent pflegen, und zwar in einem neuen Studio, welches neue
Ideen respektieren und auch die technische Perfektion des Wien-Films wieder
aufnehmen würde. Die ersten Projekte waren zwei Kulturfilme: „Symphonie in
Salzburg“ 1946 und „Die Kunstschätze des Klosterneuburger Stiftes“ 1947. |
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Trude Marlen |
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Thea Weis |
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Wolf Albach-Retty |
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Rudolf Carl |
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Dies sollte die wiedergeborene österreichische Kultur und
ihre Talente in der Nachkriegsfilmkunst repräsentieren. Die erste Komödie
„Die Glücksmühle“ wurde 1947 unter Regie von Emmerich Hanus produziert. Sie
wurde vom Filmhistoriker Walter Fritz als „das erste ländliche Lustspiel
nach 1945“ bezeichnet. Diese Gattung wollten Hanus und Dassanowsky genau so
wie auch die „Wiener Musikkomödie“ wiedererfinden, um sie von den
NS-Klischees abzuheben und einem neuen und intellektuellerem
Nachkriegspublikum näher zu bringen. |
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Attila Hörbiger und Paula Wessely in
"Der Engel mit der Posaune“ (1948)
Quelle: www.belvederefilm.com |
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Die Belvedere-Film brachte viele alte Stars wieder auf
die Leinwand zurück und entdeckte auch viele neue. In „Die Glücksmühle“
spielten Thea Weis, Karl Skraup und Leopold Esterle. Die darauf folgende
Komödie „Wer küsst wen?“ aus dem Jahre 1947 wurde für Trude Marlen und Wolf
Albach-Retty geschrieben, welcher von dem Burgschauspieler Alexander Trojan
am Anfang der Produktion ersetzt wurde. In der Komödie „Der Leberfleck“
(1948) standen unter Regie von Rudolf Carl die berühmten Komiker Oskar Sima,
Fritz Imhoff und Carl selbst wieder gemeinsam vor der Kamera. |
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O. W. Fischer |
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Oskar Werner |
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Nadja Tiller |
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Evelyn Künnecke |
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Der damals junge Theaterstar Oskar Werner sollte von Elfi
von Dassanowsky zum Eintritt in die Filmwelt überredet werden. Doch während
sie und Hanus nach einer passenden Rolle für ihn suchten, um seine
bemerkenswerten Talente zu zeigen, stellte von Dassanowskys alter
Arbeitgeber, der Wien-Film Regisseur Karl Hartl, ihn in „Engel mit der
Posaune“ ein, womit er weltbekannt wurde. Doch mit der damaligen „Miss
Austria“ Nadja Tiller, der jungen Evelyn Künnecke und dem Kabarettisten
Gunther Philipp entdeckte die Belvedere-Film Talente, die rasch zu Fixgrößen
des österreichischen Films zählten. Ihre ersten Filmrollen absolvierten sie
in der extravaganten musikalischen Satire „Märchen vom Glück“ (1949), die
auch Maria Holst ihre „Comeback“-Rolle und O. W. Fischer seine erste, und
möglicherweise auch einzige Sängerrolle einbrachte. Der 2001 veröffentlichte
Kurzfilm „Semmelweis“ wurde vierfach ausgezeichnet, unter anderem in New
York, Houston, Parma, und beim Festival of Nations in Österreich. |
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Filmplakate "Märchen vom
Glück“ (1949) und "Semmelweis" (2001).
Quelle:
www.belvederefilm.com |
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Das besondere der 1946 neu gegründeten Belvedere-Film
unter den vielen anderen Neugründungen der Nachkriegszeit war, dass es
Österreichs erstes neues Studio war. Eine sich selbst tragende Anstalt für
die Entwicklung von Talenten und Produktionen. Die Studios und zugleich Sitz
der Gesellschaft waren im eleganten Jugendstilgebäude am Bauernmarkt 24
untergebracht, welches vom Wiener Architekten Anton Hein, wie das gesamte
Bauernmarkt-Fleischmarkt-Viertel, im Jahre 1913 entworfen worden war. Im
obersten Geschoss desselben Gebäudes befand sich anfangs ein
Stummfilmatelier. 1933 wurde dort das Lehrinstitut für Tonfilmkunst
gegründet, wo unter anderen Ernst Lubitsch, Heinz Hanus, Karl Farkas, Artur
Berger, Franz Herterich und Hans Theyer lehrten. In der Wien-Film-Zeit wurde
es als zusätzliches Filmstudio zum Rosenhügel gebraucht. In den ersten
Jahren wurde jede mögliche Räumlichkeit des in den letzten Kriegsjahren
beschädigten Gebäudes benutzt. Das Fensterglas und ein Großteil der
Einrichtung fehlte. Wie Marielies Füringk in ihrem Artikel über den Besuch
der Studios in einer Ausgabe von „Mein Film“ 1947 schrieb, hatte die
Belvedere-Film aber bald Büroräume, Kulissen- und Kostümfundus, Garderoben,
Werkräume für Bau und Schnitt, eine Tonkabine und zwei Aufnahmehallen, die
Raum für mittlere Dekoration boten. |
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Das ehemalige Lehrinstitut für
Tonfilmkunst - Bauernmarkt 24, CineCenter.
Quelle:
Wikimedia Commons - Lizenz (CC-BY-SA 3.0) / Andreas Praefcke |
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Der Großteil der Außenaufnahmen für die frühen
Heimatfilme wurde in Altaussee gedreht. In den Jahren 1948/49 konnten die
großen Aufnahmehallen der Rosenhügel-Filmstudios als zweites Aufnahmeatelier
genutzt werden. Mehrere der großen technischen Talente der Wien-Film konnten
zur Arbeit für die Belvedere-Film gewonnen werden. Darunter der Tontechniker
Alfred Norkus, der Kameramann Sepp Ketterer, die Kostümbildnerin Gerdago und
die Kostümschneiderin Ella Bei. Aber dennoch waren mindestens die Hälfte der
technischen Belegschaft Anfänger, wobei aus vielen später noch Experten
wurden, wie etwa Hanns Matula als Kameramann und Editor. Der frühere
Belvedere-Studiobau, der zu Beginn des Filmes in Österreich existierte, ist
heute Ort des „CineCenter“-Kinos. Eine Gedenktafel am Bauernmarkt erinnert
an die Firma und Ihre Gründer. |
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Oskar Sima |
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Gunther Philipp |
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Fritz Imhoff |
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Peter Alexander |
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Mit Hilfe des Filmarchivs Austria, des Wien-Film-Verleihs
und der deutschen Murnau-Stiftung sucht die Belvedere-Film verschollene
Produktionen, die offensichtlich während der 1950er Jahre durch die
sowjetischen Besatzungstruppen entwendet wurden, nachdem Belvedere-Film die
Produktion eingestellt hatte. Kopien von „Märchen vom Glück“ (zum
Wiederverleih in „Traum vom Glück“ umbenannt) und „Dr. Rosin“ sind im
Filmarchiv zu finden, und der besondere Sammelschnitt von „Dr. Rosin“, der
im Augarten-Filmdepot aufbewahrt wird, hat aus irgendeinem Grund viel von
seinem Dialog eingebüßt. |
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Austria
Film |
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Austria Film und Video GmbH, 1949 als "Austria
Wochenschau GmbH" gegr., produziert monatlich "Hallo Kino" für die ö.
Kinos sowie Dokumentar- und Informationsfilme über populäre Themen, wie
z. B. "Die Spanische Reitschule in Wien", für ausländ. TV-Stationen. Ein
Filmarchiv mit 35-mm-Tonfilmen, von dem alle anderen Formate und
Video-Systeme überspielt werden können, steht Film- und
Fernsehproduzenten zur Verfügung. Die erste ö. Wochenschau war 1914 die
"Sascha-Meßter-Woche", ihr folgte 1931-33 eine internat. Wochenschau,
1934-38 erschien "Ö. in Bild und Ton, ö. Wochenschau". |
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(Text auszugsweise: aeiou - das
kulturinformationssystem des bm:bwk) |
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Reportagearbeiten über die oesterr. Filmgeschichte |
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"... natürlich bin ich stolz auf meine Arbeit über die
österreichische Filmgeschichte. Damit, mit dem Inhalt, der Arbeit, die
Aufmerksamkeit von einer
der größten Persönlichkeiten unserer Filmgeschichte, bekommen zu haben" |
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Ein
E-Mail von Prof. Dr. Robert Dassanowsky vom 6. August 2002.
Einen
Artikel von mir über die "Filmstadt Wien" im Wiener Webportal
wien-vienna.at (2001 - 2015) betreffend; Erhard Gaube.
Sehr geehrter Herr Gaube. Ihre Arbeit ist aeusserst wichtig
und ich hoffe Sie werden es ausbauen koennen. Oesterreich war bis der 60er
ein Filmland extraordinare, nur leider hat Oesterreich (und die Welt) dies
vergessen--noch bis heute. Ein sehr grosser Teil von Hollywood
(selbstverstaendlich auch Berliner und Londoner Filmbranche) basiert ja auf
oesterr.-ungar. und oesterr. Filmtalente. Zur Zeit schreibe ich das erste
engl.-sprach. Buch ueber oesterr. Filmgeschichte (1896-2002, 700 seiten),
das im 2003 erscheinen wird. Ich werde Ihre Arbeit selbstverstaendlich darin
auch erwaehnen. Wenn ich Ihnen von hieraus irgendwie behilflich sein darf,
dann bitte lassen Sie mich sofort wissen. Apropos, die Belvedere Film Firma
hat meine Mutter mit 75 J. 1999 in Los Angeles wieder ins leben gerufen. Wir
haben heuer einen Erfolg mit dem Kurzfilm, "Semmelweis" der schon etliche
Preise gewonnen hat.
Mit herzlichen Gruessen
Prof. Dr. Robert Dassanowsky
Prof. Elfi Dassanowsky
Belvedere Film Los Angeles |
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http://de.wikipedia.org/wiki/Elfi_von_Dassanowsky |
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http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_von_Dassanowsky |
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"...Frau Prof. Elfi Dassanowsky war und ist für mich
die größte Persönlichkeit der österreichischen Filmgeschichte." |
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Mehr über Prof. Elfi Dassanowsky im Auszug
aus
www.auslandsoesterreicher.at im unteren Beitrag. |
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Elfi von Dassanowsky |
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* 2. 2. 1924 Wien - † 2. 10. 2007 Los Angeles |
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Filmproduzentin,
Opernsängerin, Musikprofessorin |
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Elfi von Dassanowsky ©
www.elfivondassanowsky.org |
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In Wien am 2. Februar 1924 geboren, war Elfi (Elfriede)
von Dassanowsky im Alter von 15 Jahren die jüngste Frau, die in die berühmte
Wiener Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, als Protegée des
renommierten Konzertpianist Emil von Sauer, einem Schüler des Komponisten
Franz Liszt, zugelassen wurde. Während sie noch eine Schülerin war, wurde
sie von dem Wien-Film Regisseur Karl Hartl auserwählt, seinem aufsteigenden
Star Curd Jürgens Klavierunterricht zu erteilen, damit dieser das Instrument
auf der Leinwand spielen könnte. Ihre Studien und ihre Karriere als
angehende Künstlerin wurden durch Arbeitsdienst abrupt unterbrochen, als sie
sich gegen Mitgliedschaft in NS-Organisationen aussprach. Ihr Talent gab ihr
allerdings eine zweite Chance, denn die UFA Studios in Berlin boten ihr 1944
einen Starfilmvertrag an, welchen sie auch ablehnte. |
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Elfi von Dassanowsky
©
http://www.elfivondassanowsky.org |
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1946 debütierte Elfi von Dassanowsky in der Rolle der
Susanna in Mozarts Figaros Hochzeit am Staatstheater St Pölten. Ihr großer
Stimmumfang von Sopran bis Mezzo brachten ihr Anerkennung in Opern,
Operetten und auf der Konzertbühne. In dem selben Jahr leitete sie auch
Konzerte für das Alliierte Hohe Kommando, auf Befehl des britischen Generals
Alexander Galloway, des französischen Generals Emil Béthouart und des
amerikanischen Lt. General Geoffrey Keyes, ein und führte diese auf. Sie ist
in der Filmgeschichte als Frau eine der wenigen, und war im Alter von nur 22
Jahren eine der juengsten Mitgruenderinnen eines Filmstudios--Belvedere Film
Wien. Gemeinsam mit ihren älteren Teilhabern, den Stummfilmpionieren August
Diglas und Emmerich Hanus, war sie Mitproduzentin von Filmen, wie
Österreichs erster ländlicher Nachkriegskomödie Die Glücksmühle (1946), und
dem historischen Drama Dr. Rosin (1949), sowie der All-Star-Musikalsatire
Märchen vom Glück (1949). Das Studio war bei der Wiederbelebung des
österreichischen Nachkriegsfilms wichtig und gab Stars wie Gunther Philipp
und Nadja Tiller ihre ersten Filmrollen. In den Filmen Die Glücksmühle und
Der Leberfleck (1948) stand die Mitproduzentin selbst als Schauspielerin vor
der Kamera. Zusätzlich spielte Elfi von Dassanowsky in theatralischen
Schauspielen und Komödien mit und half bei der Einführung von Wiener
musikalischen Theatergruppen, wie "Das Podium". |
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Sie war Ansagerin für Allied Forces Broadcasting und dem
BBC, machte Tournee durch West Deutschland mit ihrer One-Woman-Show und gab
Meisterklassen im Gesang- und Klavierunterricht. 1951 ging sie als Casting
Direktorin zu Phoebus International Film nach Hamburg. Eine Expertin in der
Paderewski Klaviertechnik, fuhr ihre musikalische Pädagogik in Kanada fort,
wo sie heiratete, sowie in den Vereinigten Staaten von Amerika, wo sie einen
Sohn und eine Tochter großzog. In den 1960ern in Hollywood wehrte sie sich
ein "Starlet" zu werden und zog es vor, hinter der Kamera zu bleiben, in
einer Industrie, die zu der Zeit Frauen nicht in einer Führungsposition, wie
sie sie in Europa genossen hatte, akzeptierte. Elfi von Dassanowsky erhielt
daraufhin Anerkennung als Stimmtrainerin für den Regisseur/Produzenten Otto
Preminger und wurde später eine erfolgreiche Geschäftsfrau in Los Angeles. |
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Elfi von Dassanowsky
©
http://www.elfivondassanowsky.org |
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Elfi von Dassanowsky förderte österreichische Kultur und
Kunst auf internationaler Ebene und war ein aktives Mitglied in vielen
Organisationen, wie dem Women's International Center und der Austrian
American Film Association. 1999 rief sie Belvedere Film als eine in Los
Angeles ansässige Filmproduktionsfirma mit ihrem Sohn, Dr. Robert von
Dassanowsky, Filmproduzent und Germanistik/Filmprofessor an der Universität
von Colorado, wieder ins Leben. Sie war die Exekutive-Produzentin des
Preisgekrönten Kurzfilms, Semmelweis (2001), und plante einige
Langfilmprojekte, die in Österreich gedreht werden sollten. |
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Gedenktafel am Haus Bauernmarkt 24 an
die Belvedere Filmproduktion
von August Diglas, Emmerich Hanus und Elfi von Dassanowsky.
Quelle:
Wikimedia Commons - Lizenz (CC-BY-SA 3.0) /
Atmundi |
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Elfi von Dassanowsky wurde sowohl von den Städten Los Angeles
(Ehrenurkunde) und Wien (Ehrenmedaille der Stadt Wien; Goldenes
Verdienstzeichen der Stadt Wien) geehrt, als auch vom
Bundesstaat Kalifornien, der den 2. Februar 1996 zum "Elfi von
Dassanowsky Tag" ernannte. Sie ist die erste Österreicherin, die
das angesehene Women's International Center Living Legacy Award
erhielt, Empfängerin des österreichischen goldenen
Verdienstzeichens, der österreichischen Filmarchiv Ehrenmedaille
und sie wurde mit dem Titel "Professor" durch die
österreichische Bundesregierung geehrt. Ferner wurde sie mit der
UNESCO Mozart Medaille für ihre Förderung des Weltfriedens durch
Kunst ausgezeichnet und wurde Chevalier des französischen Ordre
des Arts et des Lettres genannt. Ihre Arbeit wurde auch von dem
früheren U.S. Präsidenten Bill Clinton, von Elizabeth Taylor,
Sir Georg Solti und Diana, Prinzessin von Wales, gepriesen. Wie
die internationale Presse festgestellt hat, gilt Elfi von
Dassanowsky noch immer als internationales Vorbild für Frauen in
der Kunst und der Gesellschaft. |
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aus
www.auslandsoesterreicher.at |
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Im August 2007 musste Dassanowsky das linke Bein
amputiert werden, nachdem sich während eines Juli Aufenthalts auf Hawaii ein
Embolie-Blutgerinnsel gebildet hatte. Sie wurde mit einem Rettungsflugzeug
von ihrem Urlaubsort Kailua-Kona zum Queens Hospital in Honolulu geflogen,
wo sie auf die Intensivstation gebracht werden musste. Sie wurde am 10.
August in die Rehaklinik St. Joseph's Medical Center in Burbank,
Kalifornien, in der Nähe ihrer Wohnung in Los Angeles geflogen, um sich dort
zu erholen und ihre Beweglichkeit wiederzuerlangen. Ein Sprecher fügte
hinzu, dass sie voller Lebensmut sei und bereits wieder an ihre laufenden
Filmprojekte denke. Zudem wolle sie weiterhin für die Förderung der Kunst
und der UNESCO eintreten. Heather Mills, Aktivistin, TV-Prominente und
Ex-Frau von Sir Paul McCartney, wollte Dassanowsky in der schweren Zeit der
Rehabilitation zur Seite stehen. Dassanowsky ist aber am 2. Oktober im Alter
von 83 Jahren in Los Angeles von Herzversagen gestorben. Die „Kulturdiva“
wurde am 25. Juli 2008 in einem ehrenhalber gewidmeten Grab (Gruppe 40,
Reihe 1, Nummer 11) am Wiener Zentralfriedhof bestattet. |
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Ehrungen |
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Im Jahr 1997 wurde in Wien Donaustadt (22. Bezirk) der
Dassanowskyweg
nach der das soziopolitische und kulturelle Leben Wiens
seit dem 17. Jahhundert beeinflussenden Familie Dassanowsky benannt. |
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Elfi-Dassanowsky-Hof (6, Magdalenenstraße
13, Linke Wienzeile 82), städtische Wohnhausanlage (26 Wohnungen), erbaut
1969 von Johann Hack, benannt nach Elfi Dassanowsky (1924-2007), Sängerin
und Musikerin. Als überzeugte Österreicherin weigerte sie sich,
nationalsozialistischen Organisationen beizutreten, was ihr eine zweijährige
Zwangsarbeit in einer Zigarettenfabrik eintrug. |
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Gedenktafel am Haus Bauernmarkt 24 an die
Belvedere Filmproduktion
von August Diglas, Emmerich Hanus und Elfi von Dassanowsky. |
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Dr. Robert Dassanowsky beim VIS Film
Festival in Wien, 2016.
©
http://www.elfivondassanowsky.org |
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Der österreichische Bundespräsident hat das Silberne
Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich an Dr. Robert
Dassanowsky, Germanistik- und Filmprofessor an der Universität von Colorado
in Colorado Springs, sowie bekannter
austro-amerikanischer Film- und Literaturhistoriker, verliehen.
Der österreichsche Generalkonsul, Mag. Martin Weiss, überreichte die Ehrung
im Rahmen einer Feier am 21. November in Los Angeles.
Der Preisträger ist Vizepräsident und Gründungsmitglied der
Austrian American Film Association sowie der Internationalen Lernet-Holenia
Gesellschaft. Er ist anerkannter Lernet-Holenia Experte und Autor von
Fachbüchern, Übersetzungen, Lyrikbänden,
Bühnenwerke sowie zahlreicher Artikel, Essays und Rezensionen
über die österreichische Literatur-, Kultur- und Filmlandschaft. Mit seiner
Mutter, der berühmten Hollywood-Wienerin und Belvedere-Film Mitgründerin,
Elfi Dassanowsky, hat er diese Nachkriegs-Filmfirma 1999 wieder ins Leben
gerufen. Zusammen produzierten sie u.a. den preisgekrönten Kurzfilm
"Semmelweis" (USA/Österreich 2001) und die Spionagekomödie "Wilson Chance"
(USA 2005). Prof. Dassanowsky wurde 2004 von der Carnegie Foundation zum
"U.S. Professor of the Year" für Colorado ernannt. Diese Anerkennung zählt
unter amerikanischen Universitätsprofessoren zu den begehrtesten Ehrungen.
Sein Buch "Austrian Cinema: A History", die erste englischsprachige Studie
der österreichischen Filmindustrie und -Kunst, ist gerade erschienen.
Prof. Dassanowsky ist besonders glücklich, diese Auszeichnung
erhalten zu haben, da sie nicht nur seine akademischen und kreativen
Arbeiten, sondern auch seine Bemühungen, "österreichische Kultur vom Hörsaal
bis zur Filmbranche und dann noch weiter" zu fördern, anerkennt. |
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