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Modellbau
- Spanische Galleone |
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(...mein
bestes Modell - Bauzeit 2005 bis 2007) |
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Bild: Spanische Galleone Spanish
Galleon - © Erhard Gaube |
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"Die spanische Galleone ist das einzige Modell bei
dem ich den Bau teilweise dokumentiert habe. Es war beim Bau zusammen
mit dem Diorama auch die aufwendigste und längste Modellarbeit was ich
je gebaut habe." |
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Geschichtlich gesehen war die spanische Galleone
einer der berühmtesten Schiffstypen während des goldenen Alters der
Segelschiffe. Die ersten Galleonen traten um die Mitte des sechzehnten
Jahrhunderts in Erscheinung, und für fast hundert Jahre dienten diese
beliebten Segelschiffe als Kriegs- sowie auch als Handelsschiffe. |
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Spanische Galleone - Spanish Galleon
- © Erhard Gaube |
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Die Galleone ist ein direkter Nachkomme der durch Ruder betriebenen
Galeeren, die Rümpfe waren schlanker als die massigen, schwerfälligen
Naos, und dennoch fassten ihre Laderäume große Warenmengen. Spanische
Galleonen befuhren die Weltmeere und transportierten Juwelen, Gold,
feine Stoffe und andere wertvolle Ware. |
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Bild: Spanische Galleone Spanish
Galleon - © Erhard Gaube |
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Um Angriffe von Seeräubern abzuwehren, hatten die
spanischen Schiffe ihren eigenen Schutz in Form von schweren
Messingkanonen. Die berühmte spanische Armada von 1588 war aus über 70
bewaffneten Galleonen zusammengestellt. In einer der größten
Seeschlachten der Geschichte forderte die mächtige spanische Flotte die
kleine Seemacht von Englands Königin Elizabeth heraus. König Philip II
von Spanien plante seine mächtige Armada dazu zu benutzen, seine Armee
über den Ärmelkanal zu transportieren, und die britische Insel zu
erobern. |
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Die Galleonen hatten einen tiefgehenden
Einfluss auf die Schiffskonstrukteure der Welt. Ihre verbesserten
Handhabungseigenschaften waren deutlich sichtbar, und ihre
grundsätzlichen Linien wurden bald von fast allen europäischen
Schiffsbauern übernommen. Die spanischen Galleonen waren farbenfroh
angemalt und mit Wappenschildern dekoriert. |
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Modellbausatz: |
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Spanische Galleone Spanish
Galleon - Hersteller: Revell
© Revell AG |
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Maßstab 1:96, Länge 724 mm, Höhe 635 mm
(Dieser Bausatz ist leider nur noch über Ebay verfügbar) |
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Bauphasen: |
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(modifizierte Version des Revell Bausatzes) |
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Bilder: © Erhard Gaube |
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I. Rumpf
und Unterdeck |
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Ausfüllen von Fugen
und Schleifen des
Achterstevens und Heckgestaltung |
Hauptdeck in
Richtung Bug |
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Hauptdeck mit
offenen Geschützpforten
ins fertige und bestückte Unterdeck |
Bugpartie -
Grundierung des
Bootsrumpfes |
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II.
Hauptdeck und Aufbauten |
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Oben links: Die eingebauten Kanonen im
Hauptdeck in Richtung Vorschiff
Oben rechts: Geöffnete Pfortendeckel
des Unterdecks auf der Steuerbordseite
Links: Hauptdeck mit 2 nebeneinander-
liegenden Halterungen für die Schaluppen
und offenen Luken ins Unterdeck
Unten links: Steuerbordseite mit den
bestückten und geöffneten Geschützpforten
des Batteriedecks.
Unten rechts: Hauptdeck mit Knechten |
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III.
Vorschiff |
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Oben links: Patinierte Schaluppen und
Kanonen mit Kanonentakel
Oben rechts: Patiniertes Vorschiff mit
Mastfischung, Knechte, Taue und Blöcke
Links: Ankerbalken mit Stockanker |
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IV.
Achterschiff |
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Ausgefräste Fenster
des
Rumpfaufbaus Achtern, mit auf der
Rückseite eingesetzten Querstreben |
Schrägansicht
Steuerbord - Achtern |
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Ansicht des
Plattgatthecks
mit Rumpfaufbau und Achtersteven |
Haupt- und
Achterdeck |
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Galerien des
Achterschiffs |
Patinierte Galerie
des Achterschiffs
mit von innen beleuchteten Fenstern |
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V.
Beleuchtung |
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Die beleuchteten
Hecklaternen |
Innenbeleuchtung |
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VI.
Mastaufbau - Takelung |
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Bild: Spanische Galleone Spanish
Galleon - © Erhard Gaube |
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VII.
Gallionsfigur |
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VIII.
Flaggenvorlagen |
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Oben: Angefertigte Vorlagen für Flaggen und
Schilder. Im linken Bild die fertige Heckflagge mit befestigten
Borten, zwischen den beiden Hecklaternen. |
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Verwendetes Zubehör und Material: |
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Farben |
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Revell: |
89
(Rumpfunterseite) 94 |
Humbrol: |
186
(Rumpf) 83 (Deck) 63 (Masten) 94 (Blöcke) |
Pelikan: |
Plaka
70 (Patina) |
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Verbrauchsmaterialien: |
Kleber |
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Revell: |
Contacta Gel und Contacta Professional |
Humbrol: |
Liquid Poly Füssig und Model Filler |
Loctite: |
Superkleber Gel und Flüssig |
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Zubehör: |
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Ladegut |
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Einbaulampen |
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Viessmann Parklaternen 6620 N (Hecklaternen) |
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Werkzeug: |
Bohr-
und Fräsgerät: |
PROXXON MICROMOT 40/E |
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Geschichte der Galleonen |
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Die Galleone ist ein Segelschiffstyp, der
sich in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts herausbildete und
bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts stark weiterentwickelt
wurde. Galleonen waren große Kriegsschiffe, die mit zahlreichen
Kanonen bewaffnet waren. Ihre drei oder vier Masten trugen
überwiegend Rahsegel. Galleonen waren zunächst vor allem in
Spanien, Portugal und England verbreitet. |
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Spanische Galleone - Bild des
Modellbausatzes von Revell © Revell AG |
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So ist es nicht verwunderlich, dass die
Spanier ihre großen Galleonen benutzten, um Truppen und
Ausrüstung für die Eroberung Amerikas westwärts über den
Atlantik zu transportieren. Auf ihren Fahrten in der
Gegenrichtung waren die Konvois mit erbeuteten Goldschätzen
beladen und weckten immer wieder die Begehrlichkeiten vor allem
englischer und französischer Piraten und Freibeuter. |
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Spanische Galleone Spanish
Galleon |
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Auch die Armada, die große Flotte, die
Spaniens König Philipp II. 1588 zum Angriff auf England
ausschickte, bestand zum Teil aus Galleonen. Die Spanier wurden
allerdings trotz zahlenmäßiger Überlegenheit in einer
Seeschlacht im Ärmelkanal von der englischen Flotte besiegt, da
die kleineren englischen Galleonen wendiger und seetüchtiger
waren und ihre Kanonen besser zum Einsatz bringen konnten. Zu
Beginn des 17. Jahrhunderts hatte sich der Galleonentyp so weit
verbreitet, dass die Bezeichnung allmählich außer Gebrauch kam -
es gab im europäischen Raum praktisch keine anderen großen
Segelschiffe mehr. |
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Bild: Spanische Galleone Spanish
Galleon - © Erhard Gaube |
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Die letzten Schiffe, die noch gelegentlich
als Galleonen bezeichnet werden, sind die englische Prince Royal
(1610), die französische Saint Louis (1626) und die schwedische
Wasa (1628). Danach ging man dazu über, Schiffe nach ihrer Größe
oder ihrem Verwendungszweck zu unterscheiden, wie etwa Fregatte,
Linienschiff oder Ostindienfahrer. Die spanischen Schiffe, die
Handelswaren und Schätze aus den Kolonien nach Europa
beförderten, wurden noch im 18. Jahrhundert Galleonen genannt.
Mit diesem Begriff wurde allerdings kein bestimmter Schiffstyp
mehr bezeichnet, sondern jedes Schiff, was in dieser bestimmten
Funktion unterwegs war. |
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Bild: Spanische Galleone Spanish
Galleon - © Erhard Gaube |
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Der Ursprung der Galleone liegt im Dunkeln.
Der Schiffstyp könnte aus dem Versuch entstanden sein, die
Kampfkraft der großen Karacken mit den guten Segeleigenschaften
der kleineren Karavellen zu kombinieren. Auch über den Ursprung
des Wortes Galleone selbst ist nichts gesichtertes bekannt.
Gemutmaßt wird aber, dass sich die Bezeichnung vom Galion
ableitet, das ein wesentliches Merkmal des Schiffstyps
darstellt. Im Vergleich zu den älteren Karacken hatten die
Galleonen einen schlankeren Rumpf. Das Verhältnis von Länge über
alles : Kiellänge : Breite betrug bei den Galleonen etwa 4:3:1,
während es sich bei den Karacken auf 3:2:1 belief. |
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Das Hafenszenario des Dioramas mit
der Spanischen Galleone - © Erhard Gaube |
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Die Aufbauten an Bug und Heck der Schiffe
folgten bei den Galleonen den Linien des Rumpfes und verjüngten
sich nach oben hin stark. Sie waren auch wesentlich niedriger
als die blockhaften und vorspringenden Vorder- und
Achterkastelle, die bei den Karacken auf die Rümpfe aufgesetzt
wurden. Während das Heck der Karacken rund gestaltet war
(Rundgatt), verfügten die Galleonen wie die Karavellen über ein
Plattgatt oder Spiegelheck. |
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Bilder: Spanische Galleone
Spanish Galleon - © Erhard Gaube |
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Ein wesentliches Merkmal der Galleonen ist
die Existenz eines Galions. Diese Plattform am Bug der Schiffe
erleichterte das Bedienen des Blindensegels am Bugspriet. Im 16.
Jahrhundert waren die Galleonen oft mit einfachen geometrischen
Mustern in verschiedenen Farben bemalt und trugen Wappenschilde
an der Reling. Mit Beginn des 17. Jahrhunderts wurden sie vor
allem am Heck immer prächtiger mit Schnitzereien verziert, die
zum Teil sogar vergoldet wurden. Dreimastige Galleonen trugen an
Fock- und Großmast Rahsegel, am Besanmast ein Lateinersegel. |
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Die Vitrine mit der Galleone in
meinem Wohnzimmer - © Erhard Gaube |
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Bei viermastigen Galleonen kam ein weiteres
Lateinersegel am Bonaventurmast dazu. Alle Galleonen hatten
zumindest an den vorderen Masten Marssegel, die größeren auch
Bramsegel. Zur Bauzeit der frühen Galleonen hatten Kanonen
meistens kleine Kaliber und waren nicht sehr treffsicher.
Seeschlachten wurden im Enterkampf entschieden, wobei die
Kämpfer auf einem größeren und höheren Schiff deutlich im
Vorteil waren. Daher waren auch die älteren Galleonen (und die
spanischen bis zur Armadaschlacht) mehr in die Höhe gebaut, was
sie allerdings schwerfälliger und weniger seetüchtig machte (wie
auch die Karacken). |
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Das Diorama mit der Spanischen
Galleone
(Spanish Galleon)
in der Glasvitrine - © Erhard Gaube |
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Als sich gegen Ende des 16. Jahrhunderts
Kanonen durchsetzten, deren Kugeln auch eine Schiffswand
durchschlagen konnten, hatte sich der Typ des Enterkampfschiffes
überlebt. Ein Schiff mit überlegener Artillerie konnte seinen
Gegner auf Abstand halten, so dass dessen vielleicht größere
Entermannschaft gar nicht erst zum Einsatz kam. In der Folge
wurden die Galleonen niedriger gebaut und erhielten eine immer
stärkere Bestückung mit schweren Geschützen. |
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Weitere Bilder meiner Galleone |
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Bilder: ©
Erhard Gaube - www.gaube.at |
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Bilder des fertigen Dioramas.
© Erhard Gaube - www.gaube.at |
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Dienstag, 17. Februar 2009 -
Arbeiten an der Takelage. Spanische Galleone - Spanish Galleon
© Erhard Gaube - www.gaube.at |
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Arbeiten an der Takelage; 14.
Oktober 2006. Spanische Galleone - Spanish Galleon
© Erhard Gaube - www.gaube.at |
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Montag, 2. März 2009 - Letzte
Arbeiten am Diorama Spanische Galleone - Spanish Galleon
© Erhard Gaube - www.gaube.at |
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Detailaufnahmen des Dioramas |
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Spanische Galleone - Spanish Galleon
© Erhard Gaube - www.gaube.at |
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