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Klostergeschichten |
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(ehemaliger Inhalt von
klostergeschichten.at)
Offline seit 25 Mai 2018 |
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Klostergeschichten-Porträt:
Schwester Licia George SCJG |
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aus Manthippara,
Idukki, Kerala, Indien |
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Interview vom 9. August 2015 |
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Lieblingspsalm: |
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“Ich bin
der Herr, dein Gott, der dich lehrt, was Nutzen bringt,
und der dich auf den Weg führt, den du gehen sollst“. |
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Jesaja: 48.17 |
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Sr. Licia George vor einem
Granatapfelbaum. Der Granatapfel ist das Symbol des Ordens
der Johannes von Gott Schwestern sowie der Barmherzigen Brüder. Die Frucht,
aus der
die Kerne quellen, ist im Wappen der Stadt Granada abgebildet. In jener
spanischen Stadt,
deren Namen auf Deutsch übersetzt „Granatapfel“ bedeutet, wirkte der
Ordensstifter der Barmherzigen Brüder, der Heilige Johannes von Gott.
© Sr. Licia George |
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Schwester Licia vom Orden der "Schwestern der Nächstenliebe vom
heiligen Johannes von Gott" (Johannes von Gott Schwestern) wurde mit
29. März 2005 in die Funktion einer Diplomkrankenschwester des
Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Wien berufen. Dieses
Interview beleuchtet ein wenig den Weg ihrer Berufung in den
Ordensdienst und sich für Gott sowie den Leiden ihrer Mitmenschen
einzusetzen. |
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Ich wurde in Manthippara, einem kleinen Dorf im Distrikt
Idukki des Bundesstaates Kerala geboren. Kerala bedeutet wörtlich „Land der
Kokospalmen“ und befindet sich in Südindien. Manthippara selbst liegt mit
einer Seehöhe von ca. 1000m im Hochland der Kardamonberge, die ein Teil der
südlichen Westghats sind und an der Grenze zum Bundesstaat Tamil Nadu
schroff in die Ebene abfallen. |
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Sr. Licia im Sari, der traditionellen
Tracht der
"Schwestern der Nächstenliebe vom heiligen Johannes von Gott"
© Sr. Licia George |
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Der Name Kardamonberge stammt von den Kardamomplantagen
in den kühleren Bergen, wo auch Pfeffer und Kaffee angebaut wird. Ich bin
die Jüngste von drei Schwestern und wurde in einer katholischen Familie
geboren. Meine Eltern engagierten sich schon immer für arme, kranke und
leidende Menschen. Da ich das seit Kindheit an gesehen habe, wurde es zu
meinem Wunsch, armen und leidenden Menschen zu helfen- es war meine
Inspiration. So war ich in meiner Heimat auch häufig in einem hl. Johannes
von Gott Pflegeheim zu Besuch. |
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Schulkinder in der Nehru Smaraka
Panchayat High School (N.S.P.H.S) in Puttady.
©
nsphssputtady.blogspot.co.at |
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Ich besuchte von der 1. bis zur 4. Klasse die "Madona
L.P School" in Cumbummettu, einem etwas größeren Nachbarort, die 5. bis 7.
Klasse in der "A.K.M. School" in Nettithozhu und schließlich die 8. bis 10.
in der "Nehru Smaraka Panchayat High School" N.S.P.H.S in Puttady. Die
Schule ist die älteste Institution in Puttady und existiert seit 1967. Sie
hat maßgeblich zur Entwicklung des Ortes beigetragen. |
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Typisches Ortsbild der Gegend. Anakkara
in der Nähe von Puttady.
Quelle:
Wikimedia Commons - Lizenz (CC-BY-SA 3.0) |
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Puttady ist auch für den Kardamom und Pfefferanbau in
Indien sehr bekannt. Nach dem zehnten Schuljahr bin ich schließlich 1991 in
den Orden der "Schwestern der Nächstenliebe vom heiligen Johannes von Gott"
(Sisters of Charity of St.John of God; Ordenskürzel: SCJG), kurz
Johannes von Gott Schwestern, eingetreten. |
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Das M.E.S College Nedunkandam / Kerala.
©
jobin TT |
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Die nächsten zwei Jahre des Postulats war ich im Nirmala
Theological College Podimattam und habe dort meine Schwestern Ausbildung
gemacht. Zwischenzeitlich habe ich auch im Pratheekshabhavan Pflegeheim in
Kattappana gearbeitet. Nach der Einkleidung verbrachte ich das Jahr des
Noviziats im Novizenhaus in Podimattam. Ich habe in dieser Zeit sehr viele
Erfahrungen für mich gewonnen. Auch war der Gründer des Ordens, Frater
Fortunatus Thanhäuser OH, immer eine Inspiration für mich. Nach der heiligen
Messe z.B. kam er immer ins Pflegeheim und besuchte dort die Bewohner bzw.
Patienten. |
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"St. Johns College of Nursing" in
Kattappana
© Johannes
von Gott Schwestern - www.scjg.in |
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Nach der einfachen Profess habe ich zwei Jahre im I.P.
Account gearbeitet und anschließend im M.E.S College Nedunkandam meine
Matura absolviert. Für meine Vorbereitung zur Ewigen Profess habe ich dann
ein Jahr im Pala Theological Institut in Theologie teilgenommen. In der
Schwesternschule (St. Johns School of Nursing) in Kattappana habe ich noch
die Krankenpflege erlernt und war 6 Monate Stationsleiterin auf der
Gynäkologischen Station. |
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Sr. Licia im Sari, der traditionellen
Tracht der
"Schwestern der Nächstenliebe vom heiligen Johannes von Gott"
© Sr. Licia George |
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Irgendwann hat mich dann meine Generaloberin gefragt ob
ich Interesse hätte nach Österreich zu gehen. Nach einer längeren Zeit der
Überlegung habe ich meine positive Entscheidung getroffen und zugesagt. So
bin ich am 29. März 2005 nach Wien gekommen. Die deutsche Sprache war
anfangs sehr schwer für mich und ich besuchte zum Erlernen auch Kurse des
Internationalen Kulturinstitutes. 2009 habe ich vom AKH meine
Nostrifikation, die Anerkennung meiner Zeugnisse und Diplome bekommen. |
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Sr. Licia beim Gesundheits-Check mit
Blutdruckmessen und Bestimmung des BMI-Wertes
bei der "Langen Nacht der Kirchen" am 29. Mai 2015 in einem Nebenraum der
Klosterkirche.
©
Erhard Gaube - www.gaube.at |
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Sr. Licia und ich bei der "Langen Nacht
der Kirchen" am 29. Mai 2015.
©
Erhard Gaube - www.gaube.at |
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Jetzt arbeite ich als diplomierte Krankenschwester in der
Interdisziplinären Sonderklassestation des Krankenhauses der Barmherzigen
Brüder in Wien. Bis jetzt habe ich mit Gottes Hilfe nie große Probleme
gehabt und es hat mir alles gut getan. Ich bin dankbar Ordensschwester sein
zu dürfen und mich bei Tag und Nacht für Gott einzubringen um die Menschen
näher zu Jesu zu bringen, zu helfen, zu lieben, zu trösten. |
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Sr. Licia mit Arbeitskolleginnen im
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Wien.
© Sr. Licia George |
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Wenn ich arbeiten gehe, denke ich mir immer, jeder
Patient, jede Patientin gehört zu meiner Familie, und dann bin ich auch sehr
zufrieden mit meiner Arbeit.
Nach der hl.Messe, nach dem Gebet, bekomme ich besonders Kraft und Energie
für die Arbeit und auch in schwierigen Zeiten kriege ich viel Kraft von
meinem Herrn.
Mit Gottes Hilfe kann man schon alles gut machen. |
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"Ein
Tropfen an Liebe ist mehr Wert,
als ein ganzer Sack voll Gold." |
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www.barmherzige-brueder.at/site/wien |
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Johannes von Gott Schwestern |
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Schwestern der Nächstenliebe vom heiligen
Johannes von Gott |
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Ordenskürzel: SCJG |
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Die Johannes von Gott Schwestern in
Wien: Licia George, Rency Maria, Divya Jose,
Linta Maria und Alice Maria (v. l. n. r.) arbeiten am Wiener Krankenhaus.
© Foto: Barmherzige Brüder |
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Im Jahre 1977 gründete Frater Fortunatus Thanhäuser mit
einigen jungen Inderinnen die Ordengemeinschaft der `Schwestern der
Nächstenliebe vom heiligen Johannes von Gott`, die sich, wie die Brüder, dem
Dienst an Armen, Kranken und Notleidenden, Alten und Ausgegrenzten im Geiste
des heiligen Johannes von Gott weihen. Die Schwestern arbeiten heute mit den
Brüdern zusammen in Einrichtungen der Brüder in Indien, Österreich,
Deutschland und Italien, und sie führen in Indien eine Reihe von eigenen
Einrichtungen. |
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Johannes von Gott Schwester bei der
Krankenpflege in Indien.
©
Johannes von Gott Schwestern - www.scjg.in |
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Die Johannes von Gott Schwestern haben ihr Leben, so wie die Barmherzigen
Brüder, dem Dienst an Armen, Kranken, Notleidenden, Alten und Ausgegrenzten
im Geiste des heiligen Johannes von Gott verschrieben. Heute besteht die
Gemeinschaft aus 86 Schwestern, 14 davon sind in Europa in Einrichtungen der
Barmherzigen Brüder tätig, die restlichen Schwestern leben in Indien. Dort
betreiben sie selbst verschiedene Sozialeinrichtungen wie zum Beispiel
Pflegeheime und Mädchenheime oder arbeiten in Einrichtungen der Barmherzigen
Brüder mit. |
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Johannes von Gott Schwester bei der
Sozialarbeit in Indien.
©
Johannes von Gott Schwestern - www.scjg.in |
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2007 hat Generalprior Frater Donatus Forkan in Kattappana/Indien eine
neurochirurgische Intensivstation eröffnet, deren Einrichtung maßgeblich mit
Mitteln der bayerischen Ordensprovinz der Barmherzigen Brüder unterstützt
wurde. Nach der Segnung durch Krankenhausseelsorger Pater Peter Thomas
drückte der Generalprior in einem Grußwort seine Freude darüber aus, dass in
diesem Krankenhaus nun eine weitere Abteilung zur Verfügung steht. Es
entspreche dem Geist des Ordensgründers Johannes von Gott, dass die
Barmherzigen Brüder durch den Einsatz modernster Techniken eine
zukunftsweisende Patientenversorgung ermöglichen. Auf der Intensivstation
können drei Patienten versorgt und mit modernen Monitoren überwacht werden.
Darüber hinaus steht dem Neurochirurgen exklusiv ein Operationssaal zur
Verfügung. |
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Frater Fortunatus Thanhäuser (1918–2005) |
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Gründer der Indischen
Ordensprovinz |
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Frater Fortunatus Thanhäuser
© Johannes
von Gott Schwestern - www.scjg.in |
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In Kattappana, im Hochgebirge von Kerala, in einem
Gebiet, das man erst einige Jahre zuvor dem Urwald abgerungen hatte, sollte
ein Krankenhaus entstehen. Am 15.11.1969 verließ Frater Fortunatus zusammen
mit Frater Prakash Madapally Frankfurt, um am 19.11.1969 in Kattappana
einzutreffen. Bei der Ankunft bestand bereits ein kleines, provisorisches
Krankenhaus, dessen Errichtung die Rheinische Vize-Provinz finanziert hatte.
Das erste Gebäude des heutigen St. John´s Hospitals konnte im Februar 1971
eröffnet werden. Inzwischen hat sich diese Einrichtung zum größten und
wichtigsten Krankenhaus des Hochgebirges entwickelt, einem Gebiet mit etwa
einer Million Einwohnern. |
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Frater Fortunatus Thanhäuser
© Johannes
von Gott Schwestern - www.scjg.in |
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Zur Einrichtung gehören heute auch eine
Krankenpflegeschule sowie eine Fakultät für Krankenpflegewissenschaften. Für
chronisch Kranke, allein stehende alte und pflegebedürftige Männer und
Frauen gründete Frater Fortunatus das "Pratheeksha Bhavan" dem auch
Kinderheim für sozial geschädigte Kinder und Waisen angeschlossen ist.
Unzählig sind die karitativen Hilfsprojekte, die von Frater Fortunatus
initiiert wurden, wie der Bau von mehr als 5000 Häusern für arme,
kinderreiche Familien, Schulpatenschaften für arme Kinder, materielle und
finanzielle Unterstützung für arme Menschen usw. Die Bevölkerung verehrt ihn
deshalb als Vater der Armen. |
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Frater Fortunatus Thanhäuser
© Johannes
von Gott Schwestern - www.scjg.in |
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Im Jahre 1977 gründete er mit einigen jungen Inderinnen
die Ordengemeinschaft der `Schwestern der Nächstenliebe vom heiligen
Johannes von Gott`, die sich, wie die Brüder, dem Dienst an Armen, Kranken
und Notleidenden, Alten und Ausgegrenzten im Geiste des heiligen Johannes
von Gott weihen. Die Schwestern arbeiten heute mit den Brüdern zusammen in
Einrichtungen der Brüder in Indien, Österreich, Deutschland und Italien, und
sie führen in Indien eine Reihe von eigenen Einrichtungen. Nach einer Zeit
langer und schwerer Krankheit hat Gott unseren Mitbruder Fortunatus am
21.11.2005, heimgerufen, an dem Tag, an dem er 69 Jahre zuvor seine ersten
Gelübde abgelegt hatte. |
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www.scjg.in/ |
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Klostergeschichten-Porträt:
Pater Prior Frater Saji Mullankuzhy OH |
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aus Kannur
(Cannanore), Kerala, Indien |
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Interview vom 18. Juli 2015 |
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Lieblingszitat: |
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"wer nicht
den Mut hat, für die Menschen zu sprechen,
hat auch nicht das Recht, von Gott zu reden." |
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Luis Espinal Camps SJ (1932 -
1980)
Jesuitenpater, Menschenrechtsaktivist |
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Prior Frater Saji Mullankuzhy OH
(Barmherzige Brüder).
©
Foto: Erzdioezese Wien / Ludwig Schedl
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Frater Saji Mullankuzhy wurde am 7. März 2014 in die
Funktion des Priors des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Wien
berufen. Dieses Interview beleuchtet ein wenig den Weg seiner Berufung in
den Ordensdienst und sich für Gott sowie den Leiden seiner Mitmenschen
einzusetzen. |
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Mein Name ist Frater Saji und ich komme aus Indien. Ich
bin in Alakode, einem Dorf geboren, verbrachte aber meine gesamte Schulzeit
in einer Stadt. Die Gegend aus der ich stamme ist ein Dorf inmitten grüner
Natur im Bergland Nord Keralas. Der Bundesstaat Kerala selbst befindet sich
im Südwesten Indiens entlang der Malabarküste. Ich war lange Zeit bei den
Salesianern Don Boscos im Süden Keralas. |
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Die mit bunten Leuchtgirlanden
geschmückte Kirche St. Marien Kirche Forane
für das Fest am Abend des am 11. Januar 2014 in Alakode.
©
St Mary’s Forane church, Alakode |
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Meine gesamte Schul- und Jugendzeit bis zur Matura habe
ich in einem Internat der Salesianer Don Boscos verbracht und dort auch die
Schule besucht. Ich wurde in einer katholischen Familie geboren und auch so
erzogen. In meiner Umgebung gab es aber auch viele andere Religionen wie
Islam und Hinduismus. Dadurch bin ich auch multireligiös aufgewachsen und
hatte von Kindheit an Verständnis für andere Religionen und vor allem für
die "anderen" Menschen. |
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Die St. Sebastian Sekundär Hochschule,
Palluruthy in Kochi, Kerala.
©
St.Sebastian's HSS, Palluruthy
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Durch den Kontakt mit den Salesianern habe ich
Christentum und die Religion viel, viel tiefer erlebt und gelernt. Für mein
späteres Ordensleben haben die Salesianer dadurch eine große Rolle gespielt.
Wir hatten auch einen Salesianerbruder der uns im Internat begleitet hat. Er
hat die Internatsgruppe immer in ein Altenpflegeheim zur Hilfe und
Grundpflege mitgenommen. Das hat mich in meinem Leben sehr bewegt und ich
hatte den Entschluss gefasst so etwas auch in meinem zukünftigen Leben zu
tun. |
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Bibliothek der Don Bosco Hochschule in
Kannur (Cannanore)
©
Foto: donboscolibraykannur
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Nach meiner Matura habe ich eineinhalb Jahre auch in
einer Apotheke gearbeitet. In dieser Zeit habe ich mir sehr viele Gedanken
darüber gemacht, wie ich meine Zukunft gestalten möchte. In einer
Kirchenzeitung stieß ich dann zufällig auf eine Werbeanzeige der
Barmherzigen Brüder und mein Wunsch zu einer Arbeit im Pflegebereich, wie
ich sie mit dem Salesianerbruder erlebt habe, ist wieder wach geworden. Ich
machte mir da viele Gedanken und habe auch mit dem Salesianerbruder, mit dem
ich immer Kontakt hatte, darüber gesprochen. Nach reichlicher Überlegung
habe ich für mich entschieden dass dies mein Weg ist. |
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Frater Saji Mullankuzhy im August 2012. |
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1999 bin ich dann in den Orden der Barmherzigen Brüder in
Indien eingetreten. Laut den Konstitutionen der Barmherzigen Brüder sollen
wir eine medizinische Ausbildung machen. Die meisten haben sich, so wie ich,
zur Ausbildung des Krankenpflegers entschlossen. Nach meiner Grundausbildung
als Krankenpfleger habe ich 2002 meine erste Profess abgelegt. Danach wurde
ich vom Provinzial dahingehend konfrontiert, ob ich als Krankenpfleger nach
Österreich gehen würde. Grundsätzlich hatte ich kein Problem damit. Ich
behielt mir vor, falls ich mit der Sprache, Kultur, Klima oder Lebensweise
nicht klarkomme, wieder nach Indien zurückzukehren. Der Provinzial war
einverstanden und am 1. April 2004 bin ich dann nach Wien gekommen. Bis
jetzt hat es mir sehr gut getan und ich hatte auch nie große Probleme. |
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Anlässlich des 400. Bestandsjubiläums
war der Mozartchor der Wiener Sängerknaben
am 1. Juni 2014 in der Klosterkirche der Barmherzigen Brüder zu Gast.
Pater Prior (Frt. Saji Mullankuzhy) begrüßte die Wiener Sängerknaben und
anwesenden Gäste.
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Foto: Barmherzige Brüder
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Bis zum Herbst 2005 habe ich dann die deutsche Sprache
erlernt und die Krankenpflegeschule hier in Wien begonnen, 2008 diplomiert.
2009 wurde ich in den Linzer Konvent versetzt wo ich bis 2014 war. 2010
begann ich mit meinem Theologiestudium und habe dazwischen in Linz auch die
Gebärdensprache erlernt, wo ich auch in der Gehörlosenambulanz und in der
Gefässchirurgie als Krankenpfleger gearbeitet habe. Im Jahr 2014 beendete
ich auch mein Theologiestudium. 2014 trat dann das Provinzkapitel
(Provinzkapitel oder Provinzialkapitel [Capitulum provinciale], das über die
Belange einer einzelnen Ordensprovinz verhandelt) der österreichischen
Provinz an mich heran ob ich nicht zurück nach Wien als Prior an das
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder möchte. |
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Pater Prior Saji Mullankuzhy und Pater
Prior Seraphim Schorer (Regensburg) bei der Gratulation
zur Feierlichen Profess von Frater Thomas am 12. Juli 2014 in der Wiener
Klosterkirche.
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Foto: Barmherzige Brüder
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Am 7. März 2014 bin ich dann als Prior wieder zurück nach
Wien gekommen. Etwas über ein Jahr ist nun vorüber und ich bin hier mit
meinem Konvent und den Mitbrüdern zufrieden. Bis jetzt hatte ich in meiner
Funktion als Prior keine großen Schwierigkeiten. Ich hoffe auch dass meine
Mitbrüder mit mir zufrieden sind. Und aus tiefstem Herzen kann ich sagen:
Ja, mein Feuer der Berufung brennt auch heute noch – es ist eine Flamme, die
mir immer wieder bestätigt, dass ich den richtigen Weg für mich gewählt
habe. |
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Pater Prior Saji Mullankuzhy bei der
Übergabe der Spitalskerzen nach der Segnung
am Tag der Hospitalität 11. Februar 2015 in der Spitalskapelle.
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Foto: Barmherzige Brüder
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Ich bin als Ordensbruder auch gleichzeitig Mensch und
jeder Mensch beginnt immer wieder an sich oder auch an seinem Weg zu
zweifeln. Auch Jesus hatte Zweifel und auch unser Ordensgründer, der hl.
Johannes von Gott, hatte Zeiten des Zweifels und wusste nicht weiter. Aber –
und darauf kommt es an – sie haben sich den Zweifeln gestellt und
schließlich darüber gesiegt. Als Prior liegt es mir am Herzen, für alle
Menschen bei uns im Hause da zu sein: für unsere Patientinnen und Patienten,
deren Angehörige, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und alle, die
Hilfe benötigen. |
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PDir. Mag. Therese Lutnik, MSC, MAS und
Pater Prior Saji Mullankuzhy OH beim Ausgeben
der Fastensuppe. Am Aschermittwoch 2015 fand die AKTION FASTENSUPPE im
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien erstmals statt.
©
Foto: Krankenhaus der Barmherzige Brüder Wien
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Prior: Wörtlich übersetzt bedeutet das
lateinische Wort Prior „der Erste, der Vordere, der dem Rang nach
Höherstehende“. In Ordensgemeinschaften bezeichnet es denjenigen, der einem
Kloster vorsteht. In der Österreichischen Ordensprovinz der Barmherzigen
Brüder gibt es derzeit acht Konvente: in Bratislava, Brünn, Budapest, Graz,
Kainbach, Linz, Salzburg und Wien. |
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Am 22. Februar 2018 wurde Pater
Prior Saji Mullankuzhy
von den Kapitularen des 78. Provinzkapitels der
Österreichischen Ordensprovinz zum Provinzial gewählt. |
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www.barmherzige-brueder.at/site/wien |
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Salesianer Don Boscos |
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Schülerinnen vor der Don Bosco
Hochschule in Mannuthy, Kerala.
©
SALESIAN MissionNewswire |
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Die Salesianer Don Boscos (Ordenskürzel: SDB; offiziell
Societas Sancti Francisci Salesii, „Gesellschaft des Heiligen Franz von
Sales“) sind eine 1859 gegründete Ordensgemeinschaft der
römisch-katholischen Kirche und gehen zurück auf den italienischen Priester
Johannes Bosco (1815–1888), kurz „Don Bosco“ genannt. Die Salesianer Don
Boscos zählen mit dem von Don Bosco begründeten Präventivsystem zu den
Pionieren der pädagogischen Jugendarbeit im 19. Jahrhundert in Italien. Sie
gehören neben den Jesuiten und den Franziskanern (OFM) zu den drei größten
Männerordensgemeinschaften der römisch-katholischen Kirche und sind weltweit
aktiv. |
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Wirkungsgebiet der Salesianer Don Boscos in Indien |
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Schulkinder des Don Bosco Ashalayam Haus für Straßenkinder.
©
SALESIAN MissionNewswire / Bosco Net India |
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1922 wurde Louis Mathias der erste Präfekt der
Apostolischen Präfektur Assam in Indien, aus der 1934 das Bistum Shillong
entstand und seither salesianische Bischöfe hatte. 1951 folgten das Bistum
Dibrugarh und 1995 das neu errichtete Erzbistum Guwahati mit Thomas
Menamparampil als Erzbischof. 1928 wurde Eugène Mederlet Erzbischof von
Madras im Bundesstaat Tamil Nadu, ihm folgte Louis Mathias, der dann 1952
Erzbischof des erweiterten Erzbistums Madras-Mylapore wurde und es bis 1965
blieb. Seit 2005 ist das Erzbistum wieder mit einem Salesianer Don Boscos
besetzt. Seit 1934 ist auch das Bistum Krishnagar im Bundesstaat
Westbengalen durchgehend mit Salesianern Don Boscos als Bischöfen besetzt
worden. |
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www.sdb.org |
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Barmherzige Brüder in Indien |
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Das "St.
John's Hospital" der Barmherzigen Brüder in Kattappana.
©
Bild: www.bblinz.at |
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In Kattappana, im Hochgebirge von Kerala, in einem Gebiet, das man erst
einige Jahre zuvor dem Urwald abgerungen hatte, entstand das erste
Krankenhaus unter Frater Fortunatus Thanhäuser, dem Gründer der Indischen
Ordensprovinz der Barmherzigen Brüder. Das Gebäude des heutigen St. John´s
Hospitals konnte im Februar 1971 eröffnet werden. Inzwischen hat sich diese
Einrichtung zum größten und wichtigsten Krankenhaus des Hochgebirges
entwickelt, einem Gebiet mit etwa einer Million Einwohnern. Zur Einrichtung
gehören heute auch eine Krankenpflegeschule sowie eine Fakultät für
Krankenpflegewissenschaften. Für chronisch Kranke, allein stehende alte und
pflegebedürftige Männer und Frauen gründete Frater Fortunatus das
"Pratheeksha Bhavan" dem auch Kinderheim für sozial geschädigte Kinder und
Waisen angeschlossen ist. Unzählig sind die karitativen Hilfsprojekte, die
von Frater Fortunatus initiiert wurden, wie der Bau von mehr als 5000
Häusern für arme, kinderreiche Familien, Schulpatenschaften für arme Kinder,
materielle und finanzielle Unterstützung für arme Menschen usw. Im Jahre
1977 gründete Frater Fortunatus Thanhäuser mit einigen jungen Inderinnen die
Ordengemeinschaft der `Schwestern der Nächstenliebe vom heiligen Johannes
von Gott`, die sich, wie die Brüder, dem Dienst an Armen, Kranken und
Notleidenden, Alten und Ausgegrenzten im Geiste des heiligen Johannes von
Gott weihen. Die Schwestern arbeiten heute mit den Brüdern zusammen in
Einrichtungen der Brüder in Indien, Österreich, Deutschland und Italien, und
sie führen in Indien eine Reihe von eigenen Einrichtungen. |
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johnofgodindia.in |
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