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Kirche zum heiligen Franz von Assisi |
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Kaiserjubiläumskirche,
Gedächtniskirche oder Mexikokirche |
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Mexikoplatz,1020 Wien |
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Die Kirche zum hl. Franz von Assisi
(auch Gedächtniskirche genannt) am Mexikoplatz.
© Erhard Gaube - www.gaube.at |
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Die Kirche zum heiligen Franz von Assisi (auch:
Kaiserjubiläumskirche oder Mexikokirche) ist eine von 1898 bis 1910
erbaute und 1913 geweihte römisch-katholische Pfarrkirche am Mexikoplatz
im 2. Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt. |
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Das Eingangsportal der Kirche zum heiligen Franz von Assisi vom Mexikopark
gesehen.
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Der Platz hieß zur Bauzeit Erzherzog-Karl-Platz, die
benachbarte zweispurige, von der Straßenbahn mitbenützte Donaubrücke
Kronprinz-Rudolph-Brücke, das frei in einer Grünanlage stehende
Gotteshaus Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläumskirche, weil der Bau aus Anlass
des 1898 gefeierten 50-Jahre-Jubiläums der Regierung Kaiser Franz
Josephs I. erfolgte. Die Kirche ist heute umrahmt vom Mexikopark. |
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Blick durch das Kirchenschiff gegen den Hauptaltar der Kirche zum heiligen
Franz von Assisi.
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Bis zur Regulierung (1870-1875) waren die Ufer der
Donau in Wien wegen der akuten Überschwemmungsgefahr ausschließlich Auen
und Gärten. Nach dem die Hochwassergefahr gebannt war, wurde das neu
gewonnene Land schnell besiedelt. Die neue Donaustadt (nicht
gleichzusetzen mit dem heutigen 22. Wiener Gemeindebezirk jenseits der
Donau), also im wesentlichen das Gebiet zwischen der Nordbahn, Donau und
den neuen Albrechts- und Wilhelmskasernen, war schon 1910 im
wesentlichen verbaut. |
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Der Hauptaltar der Kirche zum heiligen Franz von Assisi (Gedächtniskirche ).
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Eine eigene Pfarre fehlte aber noch, die Donaustadt
gehörte noch zur Pfarre Praterstraße. Am 19. März 1898 bildete sich ein
Komitee welches zu Spenden für den Neubau einer großen, würdigen Kirche
an der Donau sammelte. Diese sollte auch dem 50-jährigen
Regierungsjubiläum Kaiser Franz Josefs` I. gewidmet sein. Bei der
Grundsteinlegung am 10. Juni 1900 nahmen mehr als 100.000 Menschen teil,
der Kaiser höchstpersönlich schwang dreimal den Hammer. |
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Marienaltar an der rechten Seite vom Hauptaltar der Kirche zum hl. Franz von
Assisi.
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Der Bau zog sich langsam hin, Baumeister Launtz
starb 1903, sein Nachfolger Ausust Kirstein hielt sich aber an dessen
Pläne. 1913 wurde der Rohbau fertiggestellt. Am 2. November erfolgte die
feierliche Benediktion der Kirche, Kaiser Franz Josef, sein Thronfolger
Franz Ferdinand und der ab 1916 letzte österreichische Kaiser Karl I.
waren dabei. Durch den Kriegsausbruch 1914 kam es zum Stillstand der
Bauarbeiten. Nach dem Krieg wurden diese fortgesetzt, erst 1921 wurde
die Franz von Assisi- Kirche zur eigenen Pfarrgemeinde. |
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Herz Jesu und Marienstatue in der Kirche zum hl. Franz von Assisi.
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Der basilikale Backsteinbau im rheinischen Stil ist
aus dem Stadtbild Wiens heute nicht mehr wegzudenken. Das dreischiffige
Gotteshaus neben der Reichsbrücke am Mexikoplatz, mit dem schweren Turm
über der Vierung, zwei Glockentürmen an der Westfassade, mit roten
Dachziegeln gedeckt und der reich gegliederten Chorpartie, ist eine der
größten Kirchen Wiens. Die Orgel wurde 1940 von den Orgelbauern Gebrüder
Rieger erbaut. Das Taschenladen-Instrument hat 56 Register auf drei
Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind
elektropneumatisch. |
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Schwarze Madonnenstatue in der Kirche zum hl. Franz von Assisi.
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Die Kirche liegt nur hundert Meter von der Donau
entfernt und ist umrahmt vom Mexikopark. Interessant ist, wie der
Mexikoplatz zu seinem Namen kam. Manche sind der Ansicht, er sei zur
Erinnerung an Maximilian so benannt, den Bruder Kaiser Franz Josephs I.,
der 1876 von republikanischen Revolutionären in Mexiko exekutiert wurde,
nachdem sein Versuch, dort eine Kaiserreich zu etablieren, gescheitert
war. Die Inschrift auf einem Stein am Mexikoplatz allerdings weist auf
die wenig bekannt Tatsache hin, dass im Jahr 1938 außer der Sowjetunion
nur Mexiko vor dem Völkerbund gegen den „Anschluss“ Österreichs an
Hitler-Deutschland protestierte. |
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Kirchenschiff gegen
Orgelempore.
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Linker Kreuzgang
der Kirche.
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Altar mit schwarzer
Madonna.
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Altar der
Elisabethkapelle.
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Der Trinitarierorden wurde von Johannes von Matha
1193 in Frankreich gegründet und wurde am 17. Dezember 1198 von Papst
Innozenz III. anerkannt. Die ersten Trinitarier („Weißspanier“) kamen
nach der zweiten Belagerung Wiens durch die Osmanen 1687 nach Wien und
erbauten Kirche und Dreifaltigkeitskloster in der Alserstraße (gegenüber
dem alten Allgemeinen Krankenhaus). |
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Die Kirche zum hl. Franz von Assisi mitten im Mexikopark.
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1900 kamen wegen der Vertreibung des Ordens aus
Frankreich die Trinitarier zum zweiten Mal nach Wien. 1917 übernahmen
sie die Seelsorge in der neu errichteten Kaiser Franz
Josef-Jubiläumskirche mit der Kaiserin Elisabeth-Gedächtniskapelle. |
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Das Taufbecken der Kirche zum hl. Franz von Assisi.
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Schon an der Westseite des Gotteshauses verweist ein
Relief, welches die Kaiserin vor ihrer Namenspatronin, der Heiligen
Elisabeth von Thüringen, zeigt auf die zweite Funktion des Gotteshauses,
nämlich die Erinnerung an die ebenfalls 1898 durch den
italienischen Anarchisten Luigi Lucheni in Genf ermordete Kaiserin
Elisabeth, der Gattin von Kaiser Franz Joseph I. Aus diesem Grund ist
die Kirche auch als Gedächtniskirche bekannt. |
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Heiligenstatuen an den Säulen in der Kirche zum hl. Franz von Assisi.
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Die Kapelle befindet in der
Kaiser-Franz-Josef-Jubiläumskirche zum Heiligen Franz von Assisi am
Mexikoplatz im 2. Bezirk in Wien und ist ein späthistoristischer
Rückgriff auf Byzanz mit Jugendstil-Einschlag. Sie ist 13,5 Meter hoch
und hat einen Durchmesser von rund zehn Metern. Das Kapellen-Oktogon ist
der (Pfalzkapelle) im Aachener Dom nachempfunden, welche dem Vorbild der
Capella Palatina in Palermo folgt. Sie wurde durch separate Spenden des
Roten Kreuzes finanziert, weil Kaiserin Elisabeth die erste Protektorin
des Roten Kreuzes war. |
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Queraufnahme durch das Kirchenschiff gegen Elisabethkapelle.
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Wegen des hohen Spendenergebnisses von 348.348 Kronen
wurde die Kapelle anstatt mit Freskogemälden mit Mosaikbildern
ausgeschmückt und die Wandverkleidung anstatt in Stuck in Marmor
ausgeführt. Die Mosaikentwürfe stammen von Carl Ederer. An der Wölbung
des Altarraumes befindet sich ein kolossales Mosaik der heiligen
Elisabeth von Thüringen. Die Kapelle wurde 1907 fertiggestellt und am
10. Juni 1908 feierlich geweiht. Kaiser Franz Josef I. besichtigte aus
Anlass der Kirchweihe am 2. November 1913 erstmals die
Gedächtniskapelle, wo ihm Theodor Charlemont (1859–1938), Gestalter des
Reliefs von Kaiserin Elisabeth, sowie Franz Seifert (1866–1951),
Schöpfer der Herz-Jesu-Statue, vorgestellt wurden. |
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Nordseite der Kirche zum hl. Franz von Assisi vom Fussweg im Mexikopark
gesehen.
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Der mit Goldgrund-Mosaiken, Wandverkleidungen aus
Marmor, exklusiven Leuchten und Einrichtungsgegenständen ausgestattete
Sakralraum ist wie frühchristliche Baptisterien als
Oktogon ausgeführt und bildet das linke, westliche Seitenschiff
der Kirche mit eigenem Chorumgang, vom Hauptschiff durch fünf
Stufen und ein Gittertor getrennt. Eine zentral mit dem Medaillon der
Heiligen Elisabeth als
Fürbitterin der Kaiserin geschmückte begehbare Empore ruht auf sechs
Pfeilerarkaden des Erdgeschoßes und wird von einer Kuppel mit
Goldgrund-
Mosaiken baldachinartig überspannt. Die Mitte ziert ein
Gemmen-Kreuz,
umringt von den Symbolen der vier Evangelisten und sechs
stilisierten Engeln,
die mit ihren Siegeskränzen eben diesem Kreuz Gottes huldigen. |
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Die
Kreuzwegstationen in der Kaiserjubiläumskirche |
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Bilder © Erhard Gaube |
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Jesus wird zum Tode verurteilt. |
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Jesus nimmt das Kreuz. |
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Jesus fällt zum ersten Mal. |
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Jesus begegnet seiner Mutter. |
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Simon v. Cyr. hilft das Kreuz tragen. |
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Veronika reicht das Schweißtuch. |
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Jesus fällt zum zweiten Mal. |
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Jesus u. d. weinenden Frauen. |
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Jesus fällt zum dritten Mal. |
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Jesus wird seiner Kleider beraubt. |
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Jesus wird gekreuzigt. |
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Jesus stirbt am Kreuz. |
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Jesus wird vom Kreuz genommen. |
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Jesus wird ins Grab gelegt. |
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Die Kreuzwegstationen in der
Kaiserjubiläumskirche (Kirche zum hl. Franz von Assisi).
© Erhard Gaube - www.gaube.at |
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Wien - 2.
Bezirk Leopoldstadt |
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