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Mein Dienst
beim Bundesheer |
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1981 - 1984 |
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„Wer als Soldat im Dienst
des Vaterlandes steht, betrachte sich als Diener der Sicherheit und der
Freiheit der Völker. Indem er diese Aufgabe recht erfüllt, trägt er wahrhaft
zur Festigung des Friedens bei.“ (Gaudium et Spes, 79) |
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Mein grünes Barett, meine
Fliegerschwingen, Dienstgradabzeichen, Erkennungsmarke.
© Erhard Gaube - www.gaube.at |
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"In der nähe von Liezen gab es zwei Panzerüberbleibsel
vom 2. Weltkrieg,
einer war ein russisches T-34 Gestell ohne Motor und einer war ein
amerikanischer M-113 Schützpanzer glaube ich. Teilweise wurden sie vom
Militär in Aigen zum Üben und so benutzt. Jedenfall standen sie von Gras
bewachsen neben der Straße von Döllach nach Aigen, also in meinem Spiel- und
Fahrradbereich. Man konnte rein und rauf klettern, für mich war das immer
ein tolles Spielen im Sommer. Und wenn das Bundesheer Manöver in den
Ennswiesen bei Liezen hatte, schlich ich mich immer zum zuschauen an. Und
jeden Tag vorm Sonnenuntergang flogen zwei Alouette III Hubschrauber über
uns ganz tief die Ennswiesen nach Aigen zum Fliegerhorst.“ |
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"Meine Zeit beim Bundesheer im Außendienst, besonders
in Aigen im Ennstal war für mich Abenteuer pur und die schönste Arbeit die
ich gemacht habe. Es war körperlich sicher meine größte Herausforderung,
Hitze, Kälte, Schweiß, Dreck und Fluchen haben genauso dazugehört wie
herrliche Sonnenuntergänge im Gebirge und das Leben mitten in der Natur, in
den Wäldern, sowie eine eigene Kameradschaft.
Einfach ein unvergesslicher Lebensabschnitt.“ |
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Meine Angelobung fand in Irdning im steirischen Ennstal
statt.
Die Gelöbnisformel nach § 41 Abs. 7 des Wehrgesetzes: |
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"Ich gelobe, mein Vaterland, die Republik Österreich,
und sein Volk zu schützen
und mit der Waffe zu verteidigen. Ich gelobe, den Gesetzen und den
gesetzmäßigen Behörden Treue und Gehorsam zu leisten, alle Befehle meiner
Vorgesetzten
pünktlich und genau zu befolgen und mit allen meinen Kräften der
Republik Österreich und dem österreichischen Volke zu dienen.“ |
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Grundwehrdienst und freiwillig verlängerter
Grundwehrdienst
bei der FlAB 12 am Fliegerhorst Fiala-Fernbrugg in Aigen/Ennstal
und beim FlAB 3 in der Schwarzenbergkaserne in Siezenheim.
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Das Fliegerabwehrbattaillon 12
Fliegerhorst Fiala-Fernbrugg in Aigen/Ennstal.
Das Kasernengebäude wo ich den ersten Teil meiner Dienstzeit
verbrachte. |
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Gruppenbild auf der
Heeresunteroffiziersschule (HUOS) im Jahr 1984. Der mit den
Fliegerschwingen bin ich. Der 3 monatige Ausbildungslehrgang fand in
diesem Jahr,
wegen Renovierungs- bzw Umbauarbeiten nicht in Enns, sondern in
Amstetten statt. |
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"Ich habe meine Arbeit beim Bundesheer sehr Ernst
genommen,
und war auch mit Spaß an der Arbeit dabei, egal ob am Geschütz,
permanent in der Natur, im freien schlafen, die Gebirgsmärsche rund
herum auf die Gipfeln meiner Umgebung, die Sportausübung und so.
Es war sicher der gesundeste Beruf den ich ausgeübt habe.“ |
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20 mm
FlAK 65/68 |
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(... auf der 20 mm
FlAK 65/68 war ich Geschützführer) |
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Mein damaliges 20 mm FlAK 65/68
Geschütz in Feuerstellung bei einer Übung.
© Erhard Gaube - www.gaube.at |
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Beschreibung
20 mm Fliegerabwehrkanone 65/68 Die 20 mm FlAK 65/68 ist ein
luftgekühltes, vollautomatisches Geschütz mit sehr hoher
Schussfolge. Die 20 mm FlAK 65/68 ist für Einzel- und Dauerfeuer
eingerichtet. Sie kann auf einem Pinzgauer 712 FlA aufgebaut, oder
auf einer Lafette eingesetzt werden. Die 20 mm FlAK 65/68 verfügt
über ein Fliegerabwehrvisier und über ein Erdzielfernrohr. |
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Technische Daten:
Kadenz: 1000 Schuß/min
Gewicht in Feuerstellung gegen Luftziele: 450 kg
Gesamtgewicht: ca. 600 kg
Munition: 4 Trommelmagazine
mit je 50 Schuß
Links: Blick durch das Reflexvisier |
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"Dschungelcamp an der Mur"
Mein damaliges 20 mm FlAK 65/68 Geschütz getarnt bei einer Übung im
Raum Zeltweg.
Mit meiner Geschützbesatzung, ein super eingearbeitetes Team. Wir
konnten uns gegenseitig aufeinander absolut verlassen. Im unteren
Bild bin ich mit einer russischen Maschinenpistole.
© Erhard Gaube - www.gaube.at |
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Verwendung
Es können Luftziele auf eine Entfernung von 1500 m, schwach
gepanzerte Erdziele
bis 500 und ungepanzerte Erdziele bis 2000 m bekämpft werden. |
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Mein damaliges 20 mm FlAK 65/68
Geschütz getarnt mit Pinzgauer in einer Feuerstellung
in der Nähe des Fliegerhorstes Fiala-Fernbrugg in Aigen/Ennstal im
Jahr 1982.
© Erhard Gaube - www.gaube.at |
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"Auf den Bildern ist meine erste
Geschützbedienung, die ich in der Waffenfachausbildung zur
Ausbildung hatte, zu sehen. Meine Besatzung war
ein ausgesprochen gutes, diszipliniertes Team von 4 Mann auf die ich
mich
verlassen konnte. Wir machten unsere Arbeit sehr gut. Zwei davon
haben sich nach dem Präsenzdienst beim Bundesheer auch
weiterverpflichtet. Ich durfte im Bataillon bereits als Charge auch
Unterrichte wie Flugzeugerkennungsdienst, Angriffsverfahren
Warschauer Pakt Staaten und Kriegsvölkerrecht durchführen, was ich
selbst als große Auszeichnung empfand. Bei Flugzeugerkennungsdienst
und Angriffsverfahren WaPa-Staaten hatte ich das Unterrichtsmaterial
für den Batteriekommandanten selbst ausgearbeitet. Nur Anfangs war
der Batteriekommandant dabei noch anwesend.
Während der Chargenfachausbildung 1983 war ich 3 Monate lang Schütze
1
am MG 74. Das Maschinengewehr hatte ein Gewicht von 12,7 kg. In der
Schwarzenbergkaserne in Siezenheim bin ich im Zuge einer
Heeresfahrlehrerausbildung sofort in die Fahrausbildung gekommen." |
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FlAB
12 |
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Fliegerhorst Fiala-Fernbrugg
Aigen/Ennstal |
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Meine Dienstzeit:
01.April 1981 - 16.Oktober 1983 |
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Fliegerabwehrbataillon 12 am Fliegerhorst Fiala-Fernbrugg |
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Das Fliegerabwehrbataillon 12 ist das
bodengestütze Kampfelement der Luftstreitkräfte. Das Bataillon hat
Standorte in Zeltweg und in Aigen im Ennstal.
Die wichtigsten Waffensysteme des Verbandes sind mittlerweile die
Fliegerabwehrlenkwaffe "Mistral" (Nachfolger meines 20 mm FlAK 65/68
Geschützes) und die radargesteuerte 35mm
Zwillingsfliegerabwehrkanone. Die Fliegerabwehrkräfte schützen
strategisch wichtige Räume, Objekte und Einrichtungen
(kritische Infrastruktur) gegen Angriffe aus der Luft. Der Schutz
von Personen und vor allem der eingesetzten Bodentruppen in
grenznahen Gebieten hat dabei Vorrang. |
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Unser Zug im Arbeitsanzug und
mit "Schminke"
vor einer Nachtübung während der Grundausbildung im Jahr 1981. |
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"Einmal hatten wir am Truppenübungsplatz
Seetaler Alpe in der Steiermark Scharfschießen. Da sind 2 Saab 105OE
aufgetaucht und haben direkt so 150m bis 200m über uns, jeweils 2
Raketen auf eine Markierung der Felswand 800 m vor
uns abgefeuert. Die Raketen lösten sich über uns vom Flugzeug,
vielen kurz
zurück und zündeten. Es war ein Erlebnis das zu sehen, zu spüren und
zu
riechen. Viermal Aufblitzen an der Felswand und jetzt hört man den
Knall der Raketenzündung. Die Rauch und Staubwolke entstehen zum
Geräusch des Raketenantrieb und dann hört man erst die Explosion
beim Einschlag. Und später liegt der Geruch von Sprengstoff und
Raketenantrieb in der Luft." |
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Spaßbilder während
Ausbildungspausen aufgenommen im August 1981.
Da war ich noch einfacher Wehrmann. Als Standartbewaffnung hatten
wir damals
das StG 58. Das Sturmgewehr 58 war der Vorgänger des heute beim
österreichischen Bundesheer verwendeten StG 77. Heute
wird es nur mehr von der
Garde als Exerzierwaffe zu Repräsentationszwecken eingesetzt. |
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Während der
Chargenfachausbildung 1983 war ich 3 Monate lang Schütze 1 am MG 74.
Das Maschinengewehr hatte ein Gewicht von 12,7 kg. Das MG 74 ist ein
Maschinengewehr aus österreichischer Fertigung. Es ist
eine Weiterentwicklung
des MG 42 und seit 1974 das Standard-MG des österreichischen
Bundesheers.
© Erhard Gaube - www.gaube.at |
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"In meiner Zeit am Fliegerhorst
Fiala-Fernbrugg war auch OStv. Gruber, ein Flug- bzw. Bergretter und
Bergsteiger, noch im Dienst, sein Zimmer war in unserem
Kasernengebäude. Er war der erste Mensch der bei einer Bergrettung
aus einer Wand eine Seilwindenbergung bei Nacht vom Hubschrauber
durchgeführt hat. Für mich ein realer Held und richtiger "Bergfex".
OStv. Gruber war Bergsteiger und Langläufer. Wenn wir im Winter mit
den Langlaufschiern von der Kaserne aus unsere Runden um den Kulm
gezogen haben, hat er uns junge 20 jährige, trotz seines Alters vor
der Pensionierung, pro Runde mindestens einmal überrundet. Beim
Bergsteigen auf den Grimming hat er einmal am Gipfel Steine aus
seinem Rucksack gegeben. Er hatte sie als Zusatzgewicht zum
trainieren mit. OStv. Gruber hatte in der Kaserne den Spitznamen
"Nurmi", nach dem finnischen Leichtathleten und 9 fachen Olympia
Gold Gewinner Paavo Nurmi. In unserem Bataillon war auch Flug- bzw.
Bergretter
OStv. Schwaiger, Teilnehmer und Medailliengewinner bei
militärischen Weltmeisterschaften im Langlauf. Als Zugskommandant
des 2. Zuges hatten wir ihn auch oft beim Laufen oder Langlaufen im
Winter. Er war wie Gruber auch eine sportliche Leitfigur. Mein
Zugskommandant Vzlt. Pilz war privat als Jäger in den Bergen herum
unterwegs. Ich war dadurch auch fast auf jedem Berg rund um den
Fliegerhorst. Eine der schönsten Gebirgsmärsche war immer der
Höchststein bei Schladming. Der Marsch auf den Grimming, mit dem
Gipfelblick übers Ennstal, ins Ausseerland und auf die eigene
Kaserne runter ist einfach prächtig. Und dann der Abstieg runter
über den Südostgrad bei einem Wetterumschwung mit Temperatursturz,
Wolkennebel, Wind, Regen und Steinschlag war sicher eines meiner
spannensten 'Abenteuer' in der Bundesheerzeit. Da hatte der
verantwortliche Offizier keine gute Gesichtsfarbe, aber es ist gut
ausgegangen. Am Höchststein und am Grimming sind auch zwei ehemalige
Berufskollegen aus der Kaserne verunglückt. Am Höchststein tragisch
durch einen einzelnen Steinschlag." |
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Der
Fliegerhorst Fiala-Fernbrugg |
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1935 begann man mit Erkundung von Flächen zur
Errichtung von Flugplätzen für die Einsatzverbände der österr.
Luftstreitkräfte in geschützten Alpentälern. Neben dem Aichfeld bei
Zeltweg wählte man einen Platz zwischen Aigen und Wörschach im
Ennstal. Nach Abschluss der Planungsarbeiten erfolgte Mitte 1936 der
Baubeginn. |
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"...mein schönster
Arbeitsplatz"
Der Tower mit dem Grimming im Hintergrund, während meiner
Dienstzeit.
© Erhard Gaube - www.gaube.at |
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Ende 1937 konnten die Objekte an die
Luftstreitkräfte übergeben werden. Aus Wr. Neustadt kam des
Bomber-Geschwader 1 (BoGeschw 1) nach Aigen. Der Flugzeugbestand
setzte sich aus dreimotorigen Bombern vom Typ Caprioni Ca-133, Ju 52
und zweimotorigen Übungsbombern vom Typ FW 58 "Weihe" zusammen.
Weiters waren einige alte Maschinen vom Typ Ju F-13 und FW 44
"Stieglitz" in Aigen stationiert. Nach Einmarsch der deutschen
Truppen und Übernahme des Flugplatzes Aigen durch die Luftwaffe
verlor der Platz wegen seiner Lage inmitten der Berge des Ennstales
seine ursprünglich zugedachte Bedeutung. Durch die Verwendung als
Außenlandeplatz für verschiedene Ausbildungs- und Schulverbände
herrschte reger Flugbetrieb und fast sämtliche Flugzeugtypen der
Luftwaffe waren anzutreffen. |
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Bild: Die fertiggestellte
Hangarfront mit Turm.
©
Bundesheer - www.bundesheer.at |
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Bis Anfang 1945 befand sich der Platz eher
Abseits der großen kriegerischen Ereignisse und es gab keine
nennenswerten Luftangriffe durch die alliierten Luftstreitkräfte.
Doch ab Ende März 1945 kamen durch Rückverlegungen immer mehr
Einsatzverbände nach Aigen und der Platz war hoffnungslos überbelegt
und es herrschten chaotische Verhältnisse. Aber auch viele hohe
Stäbe und Kommandostellen schätzten die Geborgenheit der Alpen und
ließen sich in der Umgebung des Fliegerhorstes nieder. So bezogen
Anfang April 1945 das Luftgaukommando XVII, Teile des
Luftwaffen-Kdo. 4 und mehrere verlagerte Horstkommandanturen am
Platz ihr Quartier. Ca. 3.000 Mann belegten bzw. überfüllten damals
das Flugplatzareal, durch Abgabe bzw. Verlegung von
Luftwaffenpersonal zu den im niederösterreichisch- steirischen
Grenzraum kämpfenden Heeresverbänden entspannte sich die Lage
einigermaßen.
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Stoffabzeichen der
Österreichischen Luftstreitkräfte. Links das Hubschraubergeschwader
2.
und rechts die 2. Staffel des Hubschraubergeschwader in
Aigen/Ennstal.
©
Bundesheer - www.bundesheer.at |
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In den letzten Kriegstagen sollte Aigen, ebenso
wie Zeltweg, Spittal a.d. Drau und Zell am See, zu einem
Einsatzhafen der "Alpenfestung" werden. Wegen des raschen Vorgehens
der Alliierten sowie Material- und Treibstoffmangel kam es dazu aber
nicht mehr. In den letzten Kriegstagen verlegte die einzige
Hubschrauberstaffel der Luftwaffe (TGr 40), ausgerüstet mit
Maschinen der Typen Focke-Achgelis Fa-223 und Flettner Fl-282, von
Ainring nach Aigen. Als Landeplatz diente eine Wiese beim
Putterersee in der Nähe des Fliegerhorstes. Als die US-Truppen auf
Liezen vorrückten, zog sich der Hubschrauberverband über Radstadt
nach Lend im Salzachtal zurück, wo er schließlich von den
Amerikanern aufgegriffen wurde.
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Ein OH-58 "Kiowa" am
Fliegerhorst Fiala-Fernbrugg, im Hintergrund die Hangergebäude.
© Erhard Gaube - www.gaube.at |
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Am 6. Mai verließen die restlichen deutschen
Einheiten das Fliegerhorstgelände und es kam zu Plünderungen, die
vorbereiteten Sprengladungen zur Zerstörung der Flugzeughallen
wurden nicht mehr gezündet. Nach der Kapitulation bildete die am
Platzrand vorbeifließende Enns die Demarkationslinie zwischen
Sowjet- und US-Truppen und so kam Aigen in die sowjetische
Besatzungszone. Mitte Juni 1945 wurde das Ennstal den US-Truppen
zugesprochen und die Russen zogen ab, Ende Juli 1945 wurde durch
Inkrafttreten der endgültigen Zoneneinteilung ein Großteil der
Steiermark und damit auch der Fliegerhorst Aigen Teil der britischen
Besatzungszone.
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Eine Pilatus Porter PC-7 am
Vorfeld im Fliegerhorst Fiala-Fernbrugg.
Links im Bild der Tower, im Hintergrund der Grimming.
© Erhard Gaube - www.gaube.at |
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1955 wurde der Platz dem Bundesheer zugesprochen.
1956 verlegte die "Kraftfahrzeug-Außenstelle" nach Innsbruck und die
Kasernenanlage wurde von Infanterieeinheiten belegt. 1960 bezogen
wieder die Luftstreitkräfte mit einer Hubschrauberstaffel in Aigen
Quartier. 1967 erhielt Aigen durch den Traditionserlass des BMfLV
die Bezeichnung "Fliegerhorst Fiala-Fernbrugg/Aigen".
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Text auszugsweise aus
www.geheimprojekte.at
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Die Kaserne war Anfang 1968 auch einer der
Drehorte des Agentenfilms "Agenten sterben einsam" mit Richard
Burton und Clint Eastwood. Der im Zweiten Weltkrieg spielende Film
wurde von dem US-amerikanischen Regisseur Brian G. Hutton nach einem
Drehbuch von Alistair MacLean verfilmt. Der Fliegerhorst Fiala
Fernbrugg diente als Flugplatz Oberhausen. Die Dreharbeiten fanden
zwischen Januar und Mai 1968 statt. Die Handlungspassage betreffend
dem Fliegerhorst: |
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"...während etliche vorab von der Gruppe
vorbereitete Sprengstoffexplosionen
Verwirrung stiften. Während der Flucht kommen die drei deutschen
Spione
allesamt ums Leben. Verfolgt von den Deutschen, begibt sich die
Gruppe in
einem Omnibus mit angebautem Schneepflug zum Militärflugplatz
Oberhausen.
Durch weitere Sprengungen und Schusswechsel können sie die Verfolger
schließlich abhängen. Am Flugplatz werden sie mit einer offenbar
erbeuteten
Ju 52 des Geheimdienstes abgeholt..." |
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Screenshot aus dem Film "Agenten
sterben einsam". Finalszenen aus dem Film.
Im oberen Bild sind "Deutsche" Flugzeuge am Vorfeld der
Hangargebäude zu sehen.
Im unteren der Omnibus der Verfolgungsjagd, am Vorfeld im
Fliegerhorst Oberhausen
(Fiala-Fernbrugg) ein explodierendes Deutsches Flugzeug, im
Hintergrund der Grimming.
Mein späterer Zugskommandant war Statist bei diesen Aufnahmen.
© Agenten sterben einsam - Warner Home Video 2003 |
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"Einmal während der Produktionszeit 1968 bin
ich mit meinem Vater von Wörschach kommend, vorbeigefahren. Die
Aufbauten und die teils ausgebrannten Flugzeugwracks am Flugfeld
neben der Kaserneneinfahrt waren zu sehen. Vermutlich habe ich
förmlich am Seitenfenster des VW Busses geklebt.
Das Bild hat sich sehr in mir eingeprägt." |
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Screenshot aus dem Film "Agenten
sterben einsam". Ju 52
Das im Film verwendete Flugzeug vom Typ 52 in 2 Filmszenen.
© Agenten sterben einsam - Warner Home Video 2003 |
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Das im Film verwendete Flugzeug vom Typ Ju 52
stammte von der Schweizer Luftwaffe (A-702) und trug noch bis in die
frühen 1980er Jahre das weiß-graue Tarnmuster aus dem Film. Am 15.
Oktober 1982 wurde es an die Ju-Air abgegeben und am 29. Juli 1985
als HB-HOT registriert. Am 4. August 2018 stürzte die Maschine in
den Alpen ab, wobei alle 20 Insassen ums Leben kamen. |
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FlAB
3 |
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Schwarzenbergkaserne
Siezenheim |
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Meine Dienstzeit:
17.Oktober 1983 - 30.November 1984 |
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Die
Schwarzenbergkaserne (Camp Roeder) |
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Die Schwarzenbergkaserne ist die flächenmäßig
größte Kaserne des Österreichischen Bundesheeres unmittelbar an der
westlichen Stadtgrenze der Landeshauptstadt Salzburg in Österreich
im Gemeindegebiet von Wals-Siezenheim. |
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Camp Roeder, Salzburg -
Paradeplatz mit US Flagge - 1955
Bild: Jack Kokoletsos -
www.usfava.com
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Die Kaserne wurde im Rahmen der Besatzung
Österreichs durch die Alliierten im Jahre 1951 als Camp Roeder für
díe US Streitkräfte errichtet und gehörte mit 240 Hektar Fläche
lange Zeit zu den größten Kasernen Europas. Mit Unterzeichnung des
Staatsvertrages wurde die Kaserne an die Bundesgebäudeverwaltung
übergeben. |
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Schwarzenbergkaserne - Gebäude
mit Jagdpanzer, 1999 |
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1967 wurde sie nach Feldmarschall Karl Philipp zu
Schwarzenberg in Schwarzenbergkaserne umbenannt. In den letzten
Jahren hat die Kaserne aufgrund von Umstrukturierungen und
geänderten Aufgabenbereichen beim Österreichischen Bundesheer
beträchtlich an Fläche verloren, welche nunmehr als Gewerbegebiet
genutzt wird. Die Kaserne ist trotzdem nach wie vor die größte
Österreichs. |
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S-LKW des österreichischen
Bundesheeres beim
Flugtag 1978 auf dem ehemaligen Luftwaffenstützpunkt
Graz-Thalerhof.
©
Erhard Gaube - www.gaube.at |
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"In der Schwarzenbergkaserne in Siezenheim bin
ich im Zuge einer Heeresfahrlehrerausbildung sofort in die
Fahrausbildung gekommen. Privat hatte ich schon die
Führerscheinklassen A bis C. Beim Heeresfahrkurs ging es mit dem LKW
durch die Stadt Salzburg sowie über Gemeinde- und Landesstraßen ins
Oberösterreichische Seengebiet. In der Schwarzenbergkaserne gab es
mit der "Panzergrube" einen eigenen Parcour für die
Geländeausbildung. Hier hatte ich die Ausbildung auch mit dem S-LKW.
Ich bin dann aber wieder in den Außendienst auf einen 2 cm Flak
Geschützführerposten und Ausbildner. Gefahren bin ich ein paar Mal
mit dem Steyr 680 und am liebsten mit dem VW 181 Jagdwagen. Am
liebsten im Sommer auf lässig, Hemdsärmel oben, das grüne Barett am
Kopf, mit offenen Dach durch die Stadt Salzburg um irgendwas zu
besorgen oder abzuholen." |
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Alouette III (Feldlerche) |
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Verbindungs - und
Transporthubschrauber |
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... mit der Alouette III konnte ich
während meiner Dienstzeit auch mitfliegen
Mein persönlicher Lieblingshubschrauber |
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Stationierungsorte: Aigen im Ennstal,
Klagenfurt, Schwaz in Tirol |
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Alouette III
© Erhard Gaube - www.gaube.at |
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Die Alouette III (französisch für Feldlerche) wurde
vom französischen Hersteller Sud Aviation (später Aérospatiale) ab 1959
in über 1400 Exemplaren sowohl für militärische als auch für zivile
Zwecke hergestellt. Außerdem wurde er in Indien, Rumänien (als IAR.316B)
und der Schweiz in Lizenz gefertigt. Viele der einfachen und robusten
Maschinen werden heute noch geflogen. |
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Beschreibung |
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Die Alouette III ist ein leichter Verbindungs - und
Transporthubschrauber, besitzt einen Dreiblatt-Haupt- und Heckrotor, ein
unverkleidetes Turbinentriebwerk, ein Räderfahrwerk und ist für
insgesamt 7 Personen zugelassen. Die Ausrüstung mit Seilwinde und
Außenlasthaken ermöglicht eine vielseitige Verwendbarkeit. Auf Grund
seiner Leistungscharakteristik und Konfiguration ist dieser Hubschrauber
für Hochgebirgseinsätze besonders gut geeignet.
Herstellerland: Frankreich. |
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Alouette III
© Erhard Gaube - www.gaube.at |
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Stationierungsorte |
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Aigen im Ennstal
Stützpunkt in Klagenfurt
Stützpunkt in Schwaz in Tirol |
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Alouette III am Militärflugplatz
Aigen im Ennstal (LOXA)
"Fliegerhorst Fiala Fernbrugg", Bild: © Bundesheer |
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Verwendung |
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Außenlasttransporte |
Rettungs- und Bergeflüge
(ohne Notarztausrüstung) |
Krankentransporte |
Grenzraumüberwachungsflüge |
Löschflüge mit
Löschwasserbehälter am Außenlasthaken |
Verbindungsflüge aller
Art |
Bildflüge (Schiebetüren) |
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Alouette III
© Erhard Gaube - www.gaube.at |
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Technische Daten |
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Triebwerk: |
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Turbomeca Artouste III B1 |
Turbinenleistung: |
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420 kW (570 PS) |
Abmessungen: |
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Länge: 10,17 m
Höhe: 3,09 m |
Rotordurchmesser: |
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11,02 m |
Kraftstoffverbrauch: |
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200 l/h |
Reisegeschwindigkeit: |
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160 km/h |
Höchstgeschwindigkeit: |
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ca. 210 km/h |
Reichweite: |
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ca. 400 km |
Dienstgipfelhöhe: |
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6.500 m |
max. Abflugmasse: |
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2.200 kg |
militärische Sanitätsversion: |
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2 Krankentragen + 1 Sitz |
Seilwinde / Seillänge: |
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25 m |
Seilwinde / Tragkraft: |
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175 kg oder 225 kg |
Außenlasthaken: |
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max. 750 kg Belastung |
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Alouette III
©
Erhard Gaube - www.gaube.at |
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Seit 1986 ist eine Alouette III in das
Hubschrauberrettungssystem des Bundesministeriums für innere
Angelegenheiten mit der Kennung "Christoph" eingegliedert. Bereits über
7.000 Rettungseinsätze, bei denen zahlreiche Menschenleben gerettet
wurden, gehen auf das Konto des Notarzthubschraubers. |
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Alouette III
©
Erhard Gaube - www.gaube.at |
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Die Alouette III, bis heute gern auch als der
„Bernhardiner der Lüfte“ bezeichnet, absolvierte im Juni 1960, knapp ein
Jahr nach ihrer Markteinführung, ohne Anstrengung mit sieben Insassen an
Bord mehrere Starts und Landungen auf dem 4810 Meter hohen Mont Blanc,
dem höchsten westeuropäischen Alpengipfel. |
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Alouette III. Blick ins
Cockpit des Helikopters.
© Bundesheer - www.bundesheer.at |
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Die gleiche Maschine führte im November des Jahres
Starts und Landungen am Himalaya durch. Mit zwei Piloten und einer
Zuladung von 250 kg an Bord zeigte sie auf 6000 m Höhe ihre
Leistungsfähigkeit; damals und auch für lange Zeit danach waren dies
unerreichte Hubschrauberrekorde. Erst mit der Entwicklung leichterer
Materialien und leistungsstärkerer Triebwerke konnten die Spitzenwerte
der Alouette-Generation übertroffen werden. |
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Immer wieder unterstützen die
Flieger auch im Ausland, etwa in Bosnien oder im Kosovo.
© Bundesheer - www.bundesheer.at |
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Die SE 3160 basiert als leichter Mehrzweckubschrauber
auf dem fünfsitzigen Erfolgsmuster Alouette II. Die Kabine, mit bis zu
sieben Passagierplätzen erheblich geräumiger als die ihrer Vorgängerin,
ist im Frontbereich ebenso großzügig verglast wie diese, jedoch im
hinteren Zellenbereich geschlossen. |
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Ein Techniker wartet eine
"Alouette".
© Bundesheer - www.bundesheer.at |
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Beide hinteren Türen sind als Schiebetüren ausgelegt.
Das erleichtert nicht nur den Ein- und Ausstieg und die schnelle
Umrüstung des Frachtraums, sondern hilft auch bei Missionen, bei denen
die Türen auch während des Fluges geöffnet sein müssen – beispielsweise
bei Rettungsflügen und Einsätzen mit der Rettungswinde. |
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Auch punktgenaue
Lawinensprengungen sind von den Helikoptern aus möglich.
© Bundesheer - www.bundesheer.at |
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Alternativ zum normalen Personentransport können zwei
Krankentragen und zwei medizinische Begleitpersonen befördert werden.
Statt auf Kufen steht der Helikopter auf einem Dreibein-Radfahrwerk, das
aber im Bedarfsfall mit zusätzlichen Schneeschuhen (Kurzkufen) bestückt
werden kann. Der Heckausleger ist verkleidet. Markant und typisch für
das Muster, sitzt das unverkleidete Triebwerk auf dem hinteren Deck.
Die drei Blätter des Hauptrotors und die drei Blätter des Heckrotors
sind aus Metall. |
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Text auszugsweise aus |
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Österreichisches Bundesheer |
Informationssystem des
Bundesministeriums für Landesverteidigung |
www.bundesheer.at |
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"Wenn auch nur eine kurze Zeit von ca 4 Jahren,
umso intensiver war der Außendienst in Aigen im Ennstal. Die haben uns
auf die Berge hinauf und durch
die Wälder gejagd. Es war körperlich fordernd aber ich habe meine
Grenzen kennengelernt. Ich hatte einen sehr naturintensiven Beruf.
Ich hatte als Ausbildner in der Grund- und Waffenausbildung auch immer
mit Menschen zu tun. Es war der Beruf der für mich abgesehen von einem
Sport- und einem Schießunfall, sicher der gesündeste und schönste all
meiner Jobs war.
Auf die Pädagogische Akademie in Salzburg habe ich nur wegen der
besseren regelmäßigen Arbeitszeit zugunsten meiner Familie gewechselt"
(Anm).
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