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Die
Patrouillenbootstaffel (PatBo) |
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"Niederösterreich" und
"Oberst Brecht" |
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Österreichs militärische Präsenz auf der Donau |
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Das Patrouillenboot (PatBo)
"Niederösterreich" in voller Fahrt auf der Donau.
© Österreichisches Bundesheer |
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Die Patrouillenbootstaffel war eine Einheit des
österreichischen Bundesheeres, die zuletzt aus den beiden Patrouillenbooten
(PatBo) Niederösterreich und Oberst Brecht bestand und auf der Donau
eingesetzt wurde. Sie wurden 2006 außer Dienst gestellt und dem
Marineverband übergeben. Die Aufgaben der Patrouillenbootstaffel, die ein
Teil der Pioniertruppenschule war, bestanden während des Kalten Krieges
hauptsächlich in der Unterstützung der See- und Strompolizei bei der
Kontrolle von Schiffen die aus dem Ostblock kamen. Diese Kontrollen wurden
vor allem während Manövern des Heeres durchgeführt, um Abhöraktionen zu
unterbinden. |
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Die
Hauptaufgaben der Patrouillenbootstaffel waren: |
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Gewährleistung der militärischen Präsenz auf
der Donau |
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Sicherung und Überwachung in Krisenzeiten
wie politischen Spannungszuständen in Nachbar- oder
Anrainerstaaten der Donau |
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Die Interessen der Republik Österreich
notfalls unter Anwendung von Waffengewalt durchsetzen |
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Übernahme von schifffahrtspolizeilichen
Aufgaben in Assistenz mit anderen Behörden wie
Schifffahrtspolizei, Exekutive und Zoll, einschließlich des
Einsatzes bei Katastrophen. |
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Die Patrouillenbootstaffel war bis zu ihrer Auflassung in
der Tegetthoff-Marinekaserne in Klosterneuburg untergebracht, daneben
bestand auch ein Marineschießplatz bei Inzell. Im Jahr 2006 wurde die
Patrouillenbootstaffel im Zuge der Heeresreform 2010 aufgelassen und die
Boote dem Heeresgeschichtlichen Museum übergeben. Zuvor war die fix
montierte Maschinenkanone der Niederösterreich abmontiert worden. Die Pflege
übernimmt der „Österreichische Marineverband“ durch die „Marinekameradschaft
Admiral Erzherzog Franz Ferdinand“. Das Heeresgeschichtliches Museum
untersteht dem Bundesministerium für Landesverteidigung (BMLV) und die
Patrouillenboote wurden formal nicht abgewrackt sondern nur außer Dienst
gestellt. Daher gehören die beiden Boote weiterhin zur Bewaffnung des
Bundesheeres. Auch eine Wiederindienststellung ist theoretisch möglich, aus
militärischen und budgetären Gründen jedoch unwahrscheinlich. Die
Niederösterreich liegt zur Zeit gemeinsam mit der Oberst Brecht in der
Schiffswerft Korneuburg und kann dort einmal im Monat besichtigt werden. |
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Patrouillenboot "Niederösterreich" |
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©
Erhard Gaube - www.gaube.at |
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Die Niederösterreich wurde 1970 als zweites
Boot einer geplanten Flottille des Bundesheeres auf der Donau in
Dienst gestellt. Aus budgetären Gründen wurde dieser
ursprünglich auf neun Schiffe angelegte Verband jedoch nicht
verwirklicht. Die Niederösterreich blieb somit das letzte Boot,
das angeschafft wurde. Die Planungen hatte die Firma MAIERFORM
S.A. aus Genf in der Schweiz durchgeführt. Gebaut wurde das Boot
schließlich in der Korneuburger Schiffswerft. |
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Neben der Oberst Brecht gehörte die
Niederösterreich bis 2006 zur Patrouillenbootstaffel des Heeres,
die in der Magdeburg-Kaserne in Klosterneuburg stationiert war
und den Pionieren unterstand. Im Zuge der Heeresreform 2010 wude
diese aufgelöst und die Niederösterreich außer Dienst gestellt.
Daraufhin wurde die Maschinenkanone abmontiert und das Boot an
das Heeresgeschichtliche Museum übergeben. |
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Technische Daten "Niederösterreich" |
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Besatzung: |
9 Mann (1
Staffelkommandant, 1 Schiffskommandant,
1 Steuermann, 1 Maschinist, 3 Matrosen,
2 Maschinengehilfen) |
Maße u.
Gewichte: |
Länge: 29,67m
Breite: 5,41m
Tiefgang: 1,1m
Einsatzgewicht: 73t |
Motorisierung: |
2
Diesel-Turbolader, V16 mit je 810PS
Bauartgeschwindigkeit: 41km/h |
Bewaffnung: |
1 Maschinenkanone
MK 66, Kal. 2cm
1 überschweres Maschinengewehr, Kal. 12,7mm
1 Maschinengewehr MG 74, Kal. 7,62mm
1 Panzerabwehrrohr PAR 66, Kal. 8,4 cm
9 Sturmgewehr StG 77, Kal. 5,56mm
8 Werfer für Nebelgranaten, Kal. 8cm |
Techn.
Ausstattung: |
militärische
FM-Ausstattung
DONAU-Funk
Mobiltelefon
Tageslicht-Fluss-Radar
Echolot |
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Patrouillenboot "Oberst Brecht" |
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©
Erhard Gaube - www.gaube.at |
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Die Oberst Brecht (A601) wurde in der
Schiffswerft Korneuburg gebaut und am 20. Jänner 1958 vom Stapel
gelassen. Am 16. Mai 1958 erfolgte die erste Ausfahrt, ehe sie
am 14. Oktober 1958 als erstes Boot einer geplanten, neun Boote
umfassenden Donauflottille dem österreichischen Bundesheer
übergeben wurde. Aus budgetären Gründen wurde jedoch neben der
Oberst Brecht (A601) nur die Niederösterreich (A604)
verwirklicht, die beide in der Patrouillenbootstaffel eingesetzt
wurden. |
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Die Oberst Brecht (A601) wurde nach dem am 11.
Dezember 1908 geborenen, ersten Pionierinspektor des 2.
Bundesheeres, Oberst Friedrich Brecht benannt, der kurz vor
Fertigstellung des Schiffes verstarb. Das erste
Bordscharfschießen wurde am 27. September 1973 in der Schlögener
Schlinge durchgeführt. |
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Technische Daten "Oberst Brecht" |
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Besatzung: |
5 Mann (1
Schiffskommandant, 1 Steuermann,
1 Maschinist, 2 Matrosen) |
Maße u.
Gewichte: |
Länge: 12,3m
Breite: 2,51m
Tiefgang: 0,75m
Einsatzgewicht: 10t |
Motorisierung: |
2 Dieselmotoren, 6
Zyl. mit je 145 PS
Bauartgeschwindigkeit: 27 km/h |
Bewaffnung: |
1 überschweres
Maschinengewehr, Kal. 12,7mm
1 Panzerabwehrrohr PAR 66, Kal. 8,4cm
5 Sturmgewehr StG 77, Kal. 5,56mm
2 Werfer für Nebelgranaten, Kal. 8cm |
Techn.
Ausstattung: |
militärische
FM-Ausstattung
DONAU-Funk
Echolot |
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Von 2003 bis 2004 wurde die Oberst Brecht
(A601) von der Pioniertruppenschule, mit Unterstützung des Amtes
für Wehrtechnik, generalüberholt und stark modifiziert, u. a.
wurde das Fahrerhaus über die ganze Bootsbreite erweitert, die
Fensterflächen stark verringert, der nach hinten geneigte Mast
entfernt und ein neuer Tarnanstrich aufgetragen. Das Boot wurde
aber auch zum Drücken von Pontonfähren, als Schleppboot, als
Schulungsboot für Motorboot- und Schiffsführerpatentkurse, zur
Echolotvermessung von Flussprofilen und ähnlichem eingesetzt. |
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Text auszugsweise aus |
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Österreichisches Bundesheer |
Informationssystem des
Bundesministeriums für Landesverteidigung |
www.bundesheer.at |
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