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Der Wiener Prater |
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Volksprater,
Wurstelprater |
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nahe dem Praterstern, 1020 Wien |
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Der "Scherm" genannte Kettenflieger im
Eingangsbereich des Wurstelpraters.
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Der Wurstelprater ist der überregional bekannte
Vergnügungspark in Wien, amtlich schon 1825 Volksprater, oft einfach Prater
genannt. Er befindet sich mit seinem Wahrzeichen, dem Wiener Riesenrad, im
nordwestlichen Teil des Erholungsgebiets Prater, nahe dem Praterstern, im 2.
Bezirk, Leopoldstadt. |
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Haupteingang des Wiener Praters.
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Der Wurstelprater, wie der Vergnügungspark inoffiziell,
aber durchgängig genannt wird, verdankt seinen Namen einer Figur des
Volkstheaters, dem von Josef Anton Stranitzky kreierten „Hanswurst“. In der
Zeit der Aufklärung im späten 18. Jahrhundert wurden diese volkstümlichen
Bühnen von den Marktplätzen der heutigen Altstadt vertrieben und fanden im
von Joseph II. 1766 für die Allgemeinheit freigegebenen Prater neue
Standorte. Der mit Vergnügungsetablissements bestückte Teil des Oberen
Praters wurde schon im Biedermeier Volksprater genannt. |
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Der neugestaltete Eingangsbereich des
Wiener Praters - "Riesenradplatz".
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Anlässlich der Weltausstellung 1873, derentwegen der
Wurstelprater im Frühsommer 1872 demoliert worden war, wurde die Bezeichnung
Volksprater von der Stadtverwaltung amtlich festgelegt. Heute wird der
Begriff Volksprater zwar amtlich verwendet, z. B. auf dem elektronischen
Stadtplan der Wiener Stadtverwaltung, ist ansonsten aber kaum in Gebrauch. |
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Der "Praterzug" im Wiener Prater.
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In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts
überschritt der Wurstelprater die Ausstellungsstraße nach Norden. Einige
Vergnügungsbetriebe siedelten sich in der Venediger Au an, am prominentesten
1892 der Zirkus Busch in dem 1881 errichteten Panoramabau . In den folgenden
Jahrzehnten vergrößerte sich das Vergnügungsviertel Venediger Au auf eine
48.250 m² große Fläche. |
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Der Wiener Prater.
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Der Wurstelprater ist der wohl bekannteste Teil des
Wiener Praters, in dem sich zahlreiche Schaustell- und Unterhaltungsbetriebe
mit Geisterbahnen, Ringelspielen (Karussellen), Wellenflug, Hochschaubahnen
(Achterbahnen), Spiegel- und Lachkabinetten, Autodrom, Falltürmen und viele
andere familienfreundliche Etablissements befinden. Daneben findet man
einige Automaten-Spielhallen und andere Glücksspieleinrichtungen. |
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Restauration "Zum Eisvogel".
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Nachbildung des "Großen Chineser"
(links), Das "Blumenrad" im Hintergrund.
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Der Calafati (auch Calafatti, Kalafatti) ist neben dem
Riesenrad und dem Watschenmann eines der Wahrzeichen des Wurstelpraters in
Wien. Der Calafati ist eine neun Meter hohe Figur eines Chinesen, auch
„Großer Chineser“ genannt. Ursprünglich verzierte sie seit einem Umbau des
Ringelspiels 1854 durch Basilio Calafati (daher der Name) einen
freistehenden Masten des Gebäudes. Bis 1945 wechselten die Eigentümer
mehrmals, und ein geplanter Abriss konnte durch das Denkmalamt 1922
verhindert werden. |
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Das "Break Dance" im Wiener Prater.
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Karussell Fahrgeschäft im Wiener Prater.
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Im Gegensatz zu vielen anderen Unterhaltungsparks ist der
Eintritt auf das Pratergelände frei; die konsumierten Unterhaltungen sind
bei den einzelnen Schaustellern zu bezahlen. Der Wurstelprater verfügt zwar
über gemeinsames Marketing, die einzelnen Grundstücke sind aber von der
Stadt Wien an private Unternehmer verpachtet, die jeweils auf eigenes Risiko
tätig sind. |
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Der "Praterturm" im Wiener Prater.
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"Toboggan" links oben, "Zwiebelturm"
links unten, "Geisterbahn" rechts oben und unten.
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Im Wiener Prater entstand 1933 die erste typische
Geisterbahn mit dem Namen „Geisterschloss“, welche von Friedrich Holzdorfer
auf Parzelle 96 errichtet wurde. Sie sorgte von Beginn an für ein enormes
Besucherinteresse. Diese Anlage fiel in den Kriegsjahren 1939 bis 1945 wie
auch viele andere Attraktionen des „alten“ Praters zahlreichen Fliegerbomben
zum Opfer und wurde 1948 unter demselben Namen ein paar Meter neben dem
ursprünglichen Standort wiedereröffnet; sie ist bis heute erfolgreich in
Betrieb und hat sich zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Als Vorgänger
der Geisterbahnen gelten die „Grottenbahnen“, welche ab 1898 auch erstmals
im Wiener Prater zu sehen waren. Der Toboggan ist die älteste Holzrutsche
der Welt. Nach mehr als acht Jahren Pause lädt der heute unter Denkmalschutz
stehende Holzturm wieder zur lustigen Rutschpartie ein. |
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"Nostalgie Ringelspiel" im Wiener
Prater.
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Die "Kart-Bahn" im Wiener Prater.
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Der "Tornado" im Wiener Prater.
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Die "Wilde Maus" im Wiener Prater.
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Die "Wildalpenbahn" im Wiener Prater.
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Ein Star im Prater ist die 25 Meter hohe „Wildalpenbahn“,
die weltweit größte und längste Anlage dieser Art. Mit vollem Schwung geht
es auf einem Rundboot für max. 9 Personen einen breiten Wasserkanal talwärts
und fordert so die Nerven aller wagemutigen Abenteurer. Bei diesem nassen
Spaß darf sich die ganze Familie vergnügen, denn schon kleine Wasserratten
ab vier Jahren dürfen an dieser rasanten Fahrt teilnehmen. |
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Schweizerhaus im Prater, 2012.
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Gastgarten im Schweizerhaus.
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Auch gastronomisch bietet der Wurstelprater große
Vielfalt, beliebt sind zum Beispiel die Lángos, die an zahlreichen Ständen
erhältlich sind, und das bekannte Schweizerhaus, das im Jahr 1920 von Karl
Kolarik übernommen wurde. Heutzutage ist es vor allem für sein echtes
Budweiser Bier bekannt, das aufgrund des hohen und daher raschen Verbrauchs
nur mit wenig CO2 versetzt werden muss und daher leichter schmeckt. Eine
weitere Spezialität ist die Schweinsstelze. |
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Die Liliputbahn im Prater - Diesellok
"Michael".
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Die Liliputbahn ist eine bemerkenswerte Parkeisenbahn,
die auf einem Rundkurs von 3,9 Kilometer Länge das Areal des Praters weit
über den Vergnügungspark hinaus befährt. Dabei überquert sie auch einige für
den öffentlichen Straßenverkehr freigegebene Straßen. Sie hat eine Spurweite
von 381 Millimeter und besteht seit 1928, wobei die Strecke bis 1933 zum
Praterstadion verlängert wurde. Als Fahrzeuge stehen zwei Dampfloks, vier
Diesellokomotiven und vier Personenzuggarnituren zur Verfügung. Die
Hauptstation befindet sich nahe dem Riesenrad. |
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Das Riesenrad im Wiener Prater.
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Das Wiener Riesenrad im Prater im Gemeindebezirk
Leopoldstadt ist eine Sehenswürdigkeit und ein Wahrzeichen Wiens. Es wurde
1897 zur Feier des 50. Thronjubiläums Kaiser Franz Josephs I. errichtet und
war zur damaligen Zeit eines der größten Riesenräder der Welt. Die
offizielle Einweihung des Riesenrads erfolgte am 3. Juli 1897, einem heißen
Sommertag, an dem die Wiener das Prater-Gelände in großer Zahl besuchten.
Nur die wenigsten dürften allerdings in der Lage gewesen sein, die acht
Gulden aufzubringen, die damals eine Fahrt mit dem Riesenrad kostete. Ein
Beamter verdiente damals 30 Gulden im Monat. |
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Eingang zum Riesenrad.
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Das Wiener Riesenrad hat einen Gesamtdurchmesser von
60,96 Meter (von 200 engl. Fuß abgeleitet), was dem Durchmesser über die
Aufhängungsachsen der Waggons entspricht. Der äußere Raddurchmesser beträgt
55,78 Meter (183 Fuß), der innere Raddurchmesser 49,68 Meter (163 Fuß). Der
höchste Punkt befindet sich 64,75 Meter über dem Boden. |
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Das Riesenrad im Wiener Prater.
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Das Gewicht der rotierenden Konstruktion beträgt 244,85
Tonnen und das Gesamtgewicht aller Eisenkonstruktionen 430,05 Tonnen. Die
Achse des Riesenrades ist 10,78 Meter lang, hat einen Durchmesser von 0,5
Meter und wiegt 16,3 Tonnen. Der Antrieb erfolgt über zwei Motoren mit einer
Leistung von 15 Kilowatt, die über eine Achse miteinander verbunden sind.
Sie treiben über Riemen zwei Schwungräder an. |
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Details der Eisenkonstruktion.
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Über Riemenscheiben und je ein zweistufiges Getriebe wird
die Antriebskraft in die zwei Seiltriebe an den Außenseiten des Radkranzes
eingeleitet, die Übertragung des Drehmomentes erfolgt über Reibungsbacken.
Das Seil wird durch ein 3,5 Tonnen schweres Gewicht auf Spannung gehalten. |
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Wien - 2.
Bezirk Leopoldstadt |
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